Beruf: "Schlussmacher"

Es gibt ein neues Berufsfeld, das Potential zu haben scheint: Die Rede ist vom professionellen "Schlussmacher". In dieser Woche läuft der gleichnamige Film mit Jungschauspieler Matthias Schweighöfer an. Schon jetzt lässt sich erahnen, dass die Kinos aus allen Nähten platzen.

Warum? Na weil Matthias Schweighöfer alias Paul bei den jungen Kinogängerinnen heiß begehrt ist. Ein weiterer Grund ist selbstverständlich die Story, die sich um eine Agentur spinnt, über die man völlig problemlos seine Beziehung beenden lassen kann.
So absurd diese Geschäftsidee im ersten Moment erscheint, umso mehr scheint sie doch zu unserer Gesellschaft zu passen. Wir isolieren uns in jeder erdenklichen Form, und das gewollt.
Ein virtuelles Date führt zur "echten" Beziehung. Eine SMS ersetzt mit den Zeichen ":-*" einen Kuss. Warum dann also nicht die sowieso schon unpersönliche Bindung durch einen Dritten beenden lassen? Vermutlich hat der professionelle Schlussmacher mehr zwischenmenliche Kompetenzen als der Beziehungstreibende selbst.
Wer weiß, ob nicht auch eine Bettina Wulff einen solchen Mittelsmann gerne engagiert hätte. Bei den Van der Vaarts hätte ein Schlussmacher mit Nanny-Ambitionen zur Stelle sein müssen. Dieser hätte dann anschaulich erklärt, warum Mama und Papa jetzt kein gemeinsames Heimspiel mehr veranstalten. Bei manchem Promi-Rosenkrieg wünscht man sich tatsächlich einen Schlichter herbei.
Auch in der Politik wäre manchmal ein Schlussmacher von Nöten. Bei der FDP zum Beispiel herrscht -Drei-König-Treffen hin oder her - richtig Zoff. Da suchen sie hinter den Kulissen einen Schlussmacher für den Rösler.
Doch zum Glück zeigt die neue deutsche Komödie auf, dass die Menschen sehr wohl mit Haut und Haar lieben können und wollen. Selbst Schlussmacher Paul gelangt über seinen Beruf zu den wahren Werte von Freundschaft und Liebe. Und das ist auch gut so!

Autor:

Lauke Baston aus Wattenscheid

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