Museum zeigt „Česká Fotografie“

Ein Sammlungsschwerpunkt des Museums Bochum ist bereits seit seiner Gründung 1960 die osteuropäische Kunst des 20. Jahrhunderts. Aus diesem umfangreichen Eigenbesitz stammen die Werke der neuen Ausstellung „Česká Fotografie“, die ab 20. Januar gezeigt werden.

Wie in allen europäischen Ländern eroberte sich auch in Tschechien die Fotografie zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihren Platz in der bildenden Kunst und existiert seither gleichberechtigt neben Malerei, Bildhauerei und Architektur. Neben den beiden Initialfiguren František Drtikol (1883-1961) und Drahomír Josef Rûžička (1870-1960), die den Neubeginn der tschechischen Fotografie markieren, hat sich vor allem Josef Sudek (1896-1976) einen Namen gemacht.

Während Sudeks frühe Arbeiten funktionalistisch – in Form von Portraits oder Reklameaufnahmen – geprägt waren, entstanden ab den 40er Jahren hauptsächlich Stillleben und Naturaufnahmen. Seine Zyklen, die sich teilweise über Jahrzehnte erstrecken, widmen sich dabei auch immer seiner direkten Umgebung, wie etwa „Das Fenster meines Ateliers“ oder „Spaziergang durch einen zauberhaften Garten“.

Auch die Arbeiten von Vladimir Spacek (*1945) kreisen um bestimmte Themenkomplexe. Als Autodidakt begann Spacek zunächst die Ereignisse des Prager Frühlings und seiner Folgen dokumentarisch festzuhalten. Nach einem Unfall 1970 an sein häusliches Umfeld gebunden, begann seine Auseinandersetzung mit der konzeptionellen Kunstfotografie. Seither beschäftigen sich seine Arbeiten mit dem Verhältnis von Licht, Raum und
Zeit.

Mit der Ausstellung gibt das Bochumer Kunstmuseum einen Einblick in die
tschechische Fotografie von den 20er bis in die 80er Jahre, wobei es den
Focus auf Arbeiten der Zwischenkriegszeit richtet. So finden sich neben zum Teil erstmalig gezeigten Zyklen Sudeks auch Arbeiten von Jan Lauschmann, Jaromír Funke, Karel Čapek oder Adolf Schneeberger.

Die Werke sind bis 10. März dienstags, donnerstags und freitags sowie samstags und sonntags von 10 bis 17 Uhr und mittwochs von 10 bis 20 Uhr an der Kortumstraße 147 zu sehen.

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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