Rat schließt drei Wattenscheider Grundschulstandorte

Der Schulstandort Bertramstraße wird als erster dicht gemacht.
  • Der Schulstandort Bertramstraße wird als erster dicht gemacht.
  • hochgeladen von Wolf-Dedo Goldacker

In seiner Sitzung am Donnerstag beschloss der Bochumer Rat, drei Schulstandorte in Wattenscheid zu schließen: Roonstraße, Ruhrstraße 30 und Bertramstraße werden mittel- bzw kurzfristig dicht gemacht.

Damit setzte sich der Rat auch über das Votum der Wattenscheider Bezirksvertretung hinweg. Noch am Dienstag hatte diese mit Mehrheitsbeschluss diesen Standorten den Rücken gestärkt.
Nach dem Ratsbeschluss flossen auf der Besuchertribühne des Ratssaales Tränen. Eltern, deren Kinder die genannten Schulen besuchen, warenen fassungslos.
Anette Bündgen, Sprecherin der Teilpflegschaft am Standort Bertramstraße: „Das ist hier eine politische Farce! Unterm Strich wurde die Wattenscheider Bezirksvertretung vorgeführt. Das ist skandalös. Vor allem wenn man sich an die Worte von Schuldezernent Townsend im letzten Jahr erinnert, dass bei Schulstandort-Schließungen, das Votum der Bezirksvertretungen entscheidend sein soll. In ganz Leithe herrscht eine tiefe Betroffenheit, von den Kirchengemeinden bis zum Sportverein.“
Laut Schulentwicklungsplan dürfen die Standorte Ruhrstraße 30 und Roonstraße (zur Zeit Dependance der Glück Auf Schule) 2013 keine Erstklässler mehr aufnehmen. Mitte 2014 erfolgt die Schließung. Die Grundschule Leithe (Bertramstraße)soll bereits 2013 geschlossen werden. Die Schüler(innen) müssen in das Dependance-Gebäude in der Schulstraße umziehen. Um mögliche Klagen der Eltern gegen die Schulschließungen zu erschweren, hatte der Bochumer Rat den sofortigen Vollzug seines Beschlusses angeordnet (nach § 80 VwGO). Er soll eine „aufschiebende Wirkung“ verhindern.

Kommentar von Wolf-Dedo Goldacker:
Nicht das Ende der Fahnenstange?"

Jetzt ist die Katze aus dem Sack! Was zuvor in gewissen politischen Kreisen nur hinter der vorgehaltenen Händen gemunkelt wurde, ist nun raus. Im Bochumer Rat wurde Klartext geredet, vielleicht in einem Fall auch ungewollt.
Hatte sich der Grünen-Ratsherr verplappert, als er bekanntgab, dass die Schließung der Schulstandorte schon vor einem halben Jahr in den Arbeitsgemeinschaften beschlossene Sache gewesen sei? Hört! Hört!
Wie dem auch sei: Befremdlich ist, wie die Ratsmehrheit mit dem Votum der Wattenscheider Bezirksvertretung umgegangen ist.
Diese Nichtbeachtung ist zwar rechtens, aber zeugt nicht gerade von politischem Fingerspitzengefühl!
Dass nun betroffene Eltern doch noch auf dem Klagewege versuchen werden, ihren Schulstandort zu retten, damit ist zu rechnen. Interessant ist auch, was einige Spatzen in Internet-Foren in puncto Schulstandorte von den Dächern pfeifen. Danach ist der Ratsbeschluss offenbar noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. . .

Autor:

Wolf-Dedo Goldacker aus Wattenscheid

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