SGW schafft Aufstieg vor mehr als 6000 Zuschauern
Hurra, Hurra – 09 ist wieder da!

Nach dem Abpfiff gab's kein Halten mehr. Foto: Karl Heinz Lehnertz
  • Nach dem Abpfiff gab's kein Halten mehr. Foto: Karl Heinz Lehnertz
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Kurz nach 17 Uhr herrschte emotionaler Ausnahmezustand im Lohrheidestadion. Die SGW hat am Pfingstmontag vor exakt 6342 Zuschauern mit einem 2:0-Sieg gegen Eintracht Rheine den Aufstieg in die Regionalliga perfekt gemacht. Und das 30 Monate nach der Insolvenz und einem kompletten Neuanfang. Der „neue Wattenscheider Weg“ hat ganz schnell Früchte getragen.

Riesige Menschenmengen standen um 15 Uhr noch vor den Kassenhäuschen und die Schlangen reichten bis auf die Lohrheidestraße. Damit hatten selbst die kühnsten Optimisten im Vorstand nicht gerechnet. Die Zuschauerzahl, der sportliche Erfolg – alles in Summe der verdiente Lohn für großartige Arbeit die in den letzten etwas mehr als zwei Jahren bei der SG Wattenscheid 09 geleistet wurde.
Und nach dem Abpfiff lagen sich Trainer, Spieler, Fans und Vorstand in den Armen. Die Erleichterung war allenthalben zu spüren, und bei Winterneuzugang Dennis Lerche flossen sogar ein paar Tränen. Selfies mit den Fans, Umarmungen en masse – das hatte etwas von einer neuen großen Wattenscheider Fußballfamilie.
Die Truppe von Aufstiegscoach Christian Britscho ließ von Anfang an keinen Zweifel darüber aufkommen, wer Herr im Haus (Lohrheide) ist. In stark abseitsverdächtiger Position scheiterte Felix Casalino (7.) frei vor Rheines Schlussmann Watta, der über sich hinaus wuchs und mit einigen tollen Paraden den 09ern das Leben schwer machte. Emre Yesilovas Schuss (19.) wurde geblockt, wenig später nahm er ein flaches Zuspiel von Tom Sindermann an der Strafraumgrenze volley und scheiterte an Torwart Watta. In der 35. Minute behielt Rheines Keeper die Oberhand bei einem Schuss von Felix Casalino, und einen weiteren Versuch des starken Emre Yesilova (39.) entschärfte er mit einer tollen Flugparade.
Es deutete zunächst einiges darauf hin, dass es wieder ein Geduldsspiel werden könnte, weil viele Hochkaräter nicht genutzt wurden. Direkt nach dem Pausentee (47.) hieß das Duell wieder – Emre Yesilova gegen Keeper Watta, der diesmal einen Schuss aufs kurze Eck parierte. Vier Minuten später hatte Yesilova auf der linken Seite drei Abwehrspieler überlaufen und war dann im Strafraum von den Beinen geholt worden. Alle Fußballerweisheiten, nach denen ein Gefoulter nicht selbst den Strafstoß schießen soll, zählten nicht in der Lohrheide. Yesilova schnappte sich die Kugel und verwandelte eiskalt. Mehr als 6000 Kehlen verwandelten die Lohrheide in einen Hexenkessel.
Nach einer kurzen, etwas passiveren Phase, in der die Gäste deutlich mehr Ballbesitz hatten, legten die 09er in der letzten Viertelstunde noch einen Zahn zu. Mit der Einwechslung von Dennis („Bulle“) Lerche kam nicht nur noch einmal frischer Wind auf den Platz, sondern eben auch der Mann für die „besonderen Fälle“. In der 82. Minute nutzte er einen Fehler in Rheiner Hintermannschaft und schob das Leder zum 2:0-Endstand ein. Sein vierter Joker-Treffer!
Danach wurden noch einige Konter „versemmelt“. Es fiel nicht mehr ins Gewicht.
Nach dem Abpfiff kannte der Jubel keine Grenzen mehr – schon in den letzten zehn Minuten hatten die Fans skandiert: Nie wieder Oberliga. Augenblicke zum genießen. Ein kollektiver Erfolg des „neuen Wattenscheider Weges“, der auch in der Regionalliga nicht verlassen werden soll.

Staudt, Sindermann, Malcherek, Esser, Schurig, Lucas, Canbulut (84. Hönicke), Yildiz (87. Britscho), Schmitz, Yesilova (78. Kaminski), Casalino (75. Lerche)

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Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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