Rückblick: 09 nach überragender Saison zurück in der Oberliga

André Pawlak und sein Team sind nach einer starken Spielzeit völlig verdient in die Oberliga aufgestiegen. Foto: Mohr
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Zahlen und Fakten: Die SG Wattenscheid 09 hat in der zurückliegenden Westfalenliga-Spielzeit bis auf wenige Ausnahmen durchweg überzeugt. Zwar hat sich der erhoffte Doppelaufstieg bis in die Regionalliga am Ende nicht erfüllt, dennoch überwiegt an der Lohrheide der Stolz über eine „geile Saison“ (O-Ton Pawlak).

Dass die 09er in der zu Ende gegangenen Westfalenliga-Spielzeit 2011/12 völlig zu Recht die Spitzenposition inne haben, beweist alleine schon ein Blick auf die nackten Zahlen. 23 von 32 Partien konnten siegreich gestaltet werden, die SGW stellt mit 28 kassierten Treffern die mit Abstand beste Defensive, 74 erzielte Tore bedeuten in der Endabrechnung Platz zwei hinter der SpVgg Erkenschwick. Die erste Partynacht erlebten das Team von André Pawlak sowie die 09-Anhängerschaft bereits nach dem 27. Spieltag. Der 1:0-Heimsieg gegen den BV Brambauer bedeutete sechs Runden vor Schluss den sicheren Aufstieg in die Oberliga. Ali Issa hatte seine Farben mit dem Siegtreffer in allerletzter Minute in Feierlaune versetzt, was seinen Trainer schon zu diesem Zeitpunkt euphorisierte: „Wir erleben eine geile Saison, haben eine geile Mannschaft und ein geiles Team drum herum.“ Der erfolgreiche Coach der Spielgemeinschaft sollte in den kommenden Wochen weitere Bestätigungen für seine Einschätzung erhalten. Nach dem Kreispokalsieg über Ligakonkurrent TuS Heven an Christi Himmelfahrt, als die SGW in ihrem „Finale Dahoam“ mit 3:2 triumphierte, folgte die nächste wichtige Station auf einer insgesamt souveränen Saison am drittletzten Spieltag in Wickede. Die 09er gewannen ihr Gastspiel nach Treffern von Thamm, Trisic, Keller und Rocys problemlos mit 4:0. Die gleichzeitige Niederlage der Erkenschwicker in Brünninghausen brachte den Schwarz-Weißen den nicht mehr zu nehmenden Meistertitel ein.

Relegation und Rekordkulisse

Die SGW konnte sich somit früh auf die Relegations-Runde zur Regionalliga einstellen. Das endgültige i-Tüpfelchen auf einer überragenden Saison gelang den 09ern in den beiden Duellen mit dem SV Bergisch Gladbach zwar nicht, dennoch gab es von offizieller Seite kaum Grund, Enttäuschung zu äußern. „Ich bin unheimlich stolz auf unsere Mannschaft. Wir haben über die gesamte Spielzeit tolle Leistungen gezeigt“, bilanzierte André Pawlak unmittelbar nach dem Relegations-Rückspiel. Die Lohrheide-Kicker hatten im letzten Auftritt der Saison besonders in der ersten Halbzeit furios aufgespielt und den Hinspiel-Rückstand früh egalisiert. Dass den 09ern im zweiten Abschnitt allmählich die Kräfte ausgingen, war nach den großen Investitionen zu Beginn der Partie nachvollziehbar. Dennoch ließ sich die Elf um Kapitän David Zajas nach dem Verpassen des Regionalliga-Aufstiegs nach dem Abpfiff von den Zuschauern feiern. Die 4.502 Besucher im Lohrheidestadion bedeuteten die größte Kulisse bei einem Pflichtspiel der SG Wattenscheid seit über acht Jahren. „Alleine schon diese Resonanz belohnt unsere Jungs für die tolle Saison“, äußerte sich 09-Teammanager Marco Ostermann bereits während der Partie.

Highlights

Glanzpunkte gab es keinesfalls nur im Saisonendspurt der SGW. Das 7:0 in der Hinrunde beim TuS Eving Lindenhorst bedeutete den höchsten Punktspielsieg der 09er seit Oktober 1996. Aufgrund von zwei starken Serien, die Wattenscheider gewannen unter anderem zwischen dem 5. und 10. Spieltag sechs Partien in Folge, wuchs der Vorsprung bis zur Winterpause auf sieben Punkte an. Festzuhalten bleibt zudem, dass die 09er in dieser Saison auch wieder zuschauertechnisch auftrumpfen konnten. Zum Rückrunden-Lokalderby gegen die TuS Hordel fanden sich 817 Zuschauer im Lohrheidestadion ein, bis dato 09-Westfalenliga-Rekord. Über 700 Anhänger machten sich im März auf den Weg zum Spitzenspiel nach Erkenschwick, wo die SGW mit einem überzeugenden 3:0-Sieg einen entscheidenden Schritt Richtung Meistertitel machen konnte. Schwächephasen leisten sich die meisten Teams innerhalb des Saisonverlaufs, so sind auch diejenigen der Pawlak-Elf nicht gänzlich unter den Teppich zu kehren. Gleich zu Beginn der Spielzeit verlor der ehemalige Bundesligist ausgerechnet die beiden Lokalderbys gegen die TuS Heven (1:2) und bei der TuS Hordel (3:4). Nach dem vorentscheidenden Sieg in Erkenschwick verspielte die SGW zur Mitte der Rückrunde einen Teil des Punktepolsters. Niederlagen in Ennepetal und in Langscheid /Enkhausen sowie einige Remis brachten die Verfolger bis auf fünf Zähler an 09 heran. Eine wirkliche Gefahr für die Mannschaft von André Pawlak stellte diese Serie im Endeffekt aber auch nicht dar. „Vielleicht waren wir uns in dieser Phase etwas zu sicher“, so der Übungsleiter. Vier Siege zum Abschluss stellten den endgültigen 10-Punkte-Vorsprung schließlich wieder her.

Geschlossene Mannschaftsleistung

Die Offiziellen der SG Wattenscheid um Pawlak, den 09-Vorsitzenden Christoph Jacob und Teammanager Ostermann haben es in dieser Spielzeit verstanden, eine Mannschaft aufzustellen, die sich besonders durch ihre Geschlossenheit auszeichnen konnte. Neben erfahrenen Akteuren um Kapitän David Zajas, der als Einziger alle Partien absolvierte, überzeugten junge, hungrige Spieler wie Kevin Brümmer, Sven Preissing oder Vaidas Rocys. In der Winterpause sorgten die 09er vor allem mit den Verpflichtungen von Alex Thamm und Kai Koitka für Aufsehen. Milko Trisic sicherte sich mit starken 20 Treffern vor Neuzugang Rocys (14) die interne Torjägerkanone. Die Mittelfeldspezialisten „Sherry“ Sarisoy und Ali Issa steuerten 7 bzw. 6 Tore bei. Kuriosum bei Kevin Brümmer: Der Außenverteidiger erzielte seine drei Saisontore allesamt an den ersten drei Spieltagen.

Der Kader im Überblick:
Zajas (32 Einsätze/1 Tor), Trisic (31/20), Sarisoy (31/7), Issa (31/6), Brümmer (31/3), Fronczyk (31/-), Rocys (28/14), Rathmann (28/3), Preissing (27/3), Melchner (24/3), Samet Davulcu (22/1), Demirbay (18/1), Luvuezo (18/1), Thamm (14/3), Keller (13/1), Akman (13/-), Dominczak (11/3), Koitka (6/3), Sasfet Davulcu (6/1), Asenso (6/-), Günkaya (5/-), Draxler (5/-), Liedtke (5/-), Güleryüz (5/-), Kljajic (3/-), Euler (1/-), Rudnik (1/-)

Autor:

Daniel Cendrowski aus Wattenscheid

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