Kommentar zur Lage bei der SG Wattenscheid 09
Verdammt lange Zeit

Das wird am Samstag ganz gewiss ein komischer Tag für mich. Wenn ich ins Auto steige und Richtung Lohrheidestadion steuere, dann kommt das einer Fahrt ins Ungewisse gleich.

Es wird eine diffuse emotionale Gemengelage zwischen Enttäuschung, Wut und Trauer sein, wenn ich am Samstag tatsächlich zum letzten Mal zu einem Meisterschaftsspiel der SG Wattenscheid 09 das Lohrheidestadion betrete.  Wird mich noch eine klitzekleine Resthoffnung begleiten? Ganz nach dem Motto: Zuletzt stirbt die Hoffnung.

Nein, ich bin kein Fantast (so sehr ich mir eine andere Entwicklung wünschen würde) und glaube nicht mehr an ein wie auch immer geartetes schwarz-weißes Wunder.

Vielmehr hat sich bei mir (auch wenn es schwerfiel) die Erkenntnis durchgesetzt, dass es am Standort Wattenscheid kaum noch möglich ist, eine solide finanzierte, konkurrenzfähige Regionalligamannschaft ins "Rennen" zu schicken. Dieses Fazit zieht in meiner 30. Saison mit dem Verein der KOPF, das HERZ fühlt allerdings anders.
Es ist ja kein plötzlicher Abschied, wenn er denn am Montag verkündet und in Stein gemeißelt wird. Es war ein Tod auf Raten, im 110. Jahr des Bestehens.
Meine (innerliche) Abschiedstour war der knapp zweistündige Rückweg aus Rödinghausen. Da war reichlich Zeit, die gerade vergangenen neunzig Minuten und auch die dreißig Jahre noch einmal Revue passieren zu lassen. Es war ein toller letzter Auswärtsauftritt, den ich in Erinnerung behalten werde.

Noch fehlt mir der passende Ohrwurm für meine Stimmungslage. Ist es Trude Herrs "Niemals geht man so ganz" oder doch Katja Ebsteins "Wunder gibt es immer wieder"?

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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