Bei DIE ANDEREN ist alles besser

Ich selber mag „DIE ANDEREN“ sehr

Die Zeit des Kindergartens und der Grundschule zog an mir als Mutter nicht spurlos vorbei und ließ mich über einiges aber wesentliches nachdenken.
Jeder Erzieher oder Lehrer wird sehr schnell an „DIE ANDEREN“ herangeführt.
Auch wenn es niemanden gelungen ist, „DIE ANDEREN“ persönlich kennen zu lernen, so sind diese doch immer wieder Gesprächsbestandteil, gehüllt in der Anonymität, im Schleier des Mystischen.
Immer wieder stehen die Pädagogen im immer mehr zunehmenden indirekten und weniger direkten Brennpunkt der Äußerungen:

„DIE ANDEREN MACHEN VIEL MEHR ALS SIE …“
„DIE ANDEREN SIND VIEL WEITER ALS WIR …“
„DIE ANDEREN GEHEN MEHR AUF MEIN KIND EIN …“
„DIE ANDEREN SIND EINFACH FITTER FÜR DEN ÜBERGANG (gemeint weiterführende Schule) ….“

Immer wieder wird sehr gerne erwähnt:
„DIE ANDEREN SIND SCHON IM MATHEBUCH AUF SEITE 78 UND WIR PLAGEN UNS AUF SEITE 52 HERUM.“
Dass es sich hierbei um unterschiedliche Lehrwerke handeln könnte, spielt überhaupt keine Rolle, denn WEITER IST WEITER und WEITER IST AUF JEDEN FALL BESSER.

Die Auflistung könnte beliebig lang fortgesetzt werden und wird sehr gerne an den zuständigen Träger der Kindertageseinrichtungen oder Direktorat der betreffenden Schule in Briefform übermittelt. Unterschriftenaktionen sind auch sehr beliebt.

Sehr viel seltener steht der Erzieher oder Lehrer im Direktaustausch mit den Eltern. Im Angebot stehen Elternsprechtage, Elterngespräche und auch Klassenpflegschaften. Für Kurzgespräche nehmen sich die Pädagogen sogar die Zeit und stehen den Eltern auch noch vor Schulbeginn oder nach Schulschluss zur Verfügung. Auch während der Bring- oder Abholzeiten im Kindergarten ist ein an die Erzieher gerichtetes Wort immer von Vorteil.
Somit unterliegen wir dem Gesetz des Angebots und der Nachfrage.
Eingehende Briefe, Unterschriftenaktionen machen den Klärungsbedarf sichtbar, jedoch bleiben die Eltern den angebotenen Gesprächsterminen sehr oft fern und zeigen sich auch sonst merkwürdigerweise sehr unsichtbar. Kommen Gespräche zustande, so sind sie meistens unbefriedigend. Ein Meinungsaustausch findet immer seltener statt. Selbst ein zufrieden stellendes Gespräch und meistens auch einvernehmliche Lösung werden im Nachhinein von so manchem Elternteil als schlecht bewertet.

Wie auch immer.
Ich mag DIE ANDEREN sehr, denn eines ist sicher:
In Garbsen wohnt die Schwiegermutter unserer besten Freundin und diese hat eine Großcousine und deren Schwester hat einen Freund, dessen Vater mit jemandem im Nachbarort befreundet ist, dessen Name ich aber nicht kenne, der aber genau weiß, dass unsere Kindergärten und auch Schulen in unserem schönen Wattenscheid so richtig gut seien und dass die Kinder unserer Schule, also wir "DIE ANDEREN" viel weiter, viel schneller und sowieso viel besser sind.
Das stimmt natürlich auch und der Kreis schließt sich doch, früher, jetzt und in Zukunft.

Autor:

Heike Kreitschmann aus Wattenscheid

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