DRK - Kreisverband Wattenscheid
Damit die Jecken feiern können! DRK plant Großeinsätze an Karneval

Foto: Karl Heinz Lehnertz

Der Straßenkarneval in Nordrhein-Westfalen geht so langsam seinem Höhepunkt entgegen. Auch in Wattenscheid geht es neben den Karnevalshochburgen Düsseldorf, Köln und Aachen ab Donnerstag so richtig los. Damit dabei die Sicherheit der Aktiven und der Besucher gewährleistet ist, sind neben dem Rettungsdienst und der Feuerwehr auch die ehrenamtlichen Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes aus Wattenscheid stark gefordert.

Seit Wochen bereits bereitet sich die heimische Einsatzkräfte auf die zahlreichen Sanitätsdienste der fünften Jahreszeit und damit auch auf zwei Großeinsätze zu Karneval vor. Sowohl der große Festumzug am Sonntag als auch das traditionelle Gänsereiten nebst Karnevalsumzug am Rosenmontag wird sanitätsdienstlich durch den Wattenscheider Verband betreut. Auch beim Kindergänsereiten und
dem traditionellen jecken Wurstsammeln sind Rotkreuzler zur Absicherung mit dabei.

Diese Dienste plant das DRK bereits lange im Vorfeld und kann dabei auf Erfahrungen aus den letzten Jahrzehnten zurückgreifen. Weit über 50 Rotkreuzler aus Haupt- und Ehrenamt sind dann im Einsatz und besetzen zwei Rettungs- und fünf Krankenwagen, die Unfallhilfsstellen, mobile Einsatzleitung
und die Leitstelle, darunter Helfer aus dem befreundeten Nachbar-Kreisverband aus Bochum, aber auch ehrenamtliche Einsatzkräfte aus den Ortsvereinen Schwelm und Lüdenscheid-Brügge sind mit dabei. Dahinter steckt auch das Selbstverständnis des Roten Kreuzes als universale Hilfsorganisation. Die Herkunft der Ehrenamtlichen beim Sanitätseinsatz in Wattenscheid ist daher auch bunt gemischt.
Kreisrotkreuzleiter Dominik Meyer und sein Vertreter Jens Ebert machen deutlich, dass alles gut vorbereitet sein muss: „Wir prüfen unsere gesamte Ausrüstung im medizinischen Part, testen Funkgeräte und sonstige Ausstattung und machen auch die Fahrzeuge fit, denn an diesen Tagen wird alles gebraucht.“ Auch die Verpflegung der vielen Einsatzkräfte muss geplant und vorbereitet werden,
Absprachen und Planungen mit den Behörden stehen an.

So steht das DRK am Einsatztag in enger Verbindung zu Feuerwehr und Polizei, denn im Ernstfall muss alles schnell und koordiniert ablaufen. „Oft kommt es zu Doppelt-Einsätzen durch mehrere ungenaue Meldungen. Und die Fahrzeugbesatzungen müssen wissen, wo der Zug genau endet und über welche
Stichstraßen man die verletzte Person am schnellsten erreichen kann. Manchmal hilft die Polizei beim Räumen des Weges. Ein Durchtrennen des Zuges ist ein absolutes No Go“, so Gesamteinsatzleiter Christian Wilde. „Ortskunde ist daneben das A und O. Die Fahrer müssen sich gut auskennen und Alternativen bei der Anfahrt einplanen.“ Auch auf verloren gegangene Kinder ist das DRK vorbereitet.

„Natürlich spielt oftmals leider auch Alkohol bei den zu behandelnden Personen eine große Rolle. Zur Versorgung Betroffener werden wir auch in diesem Jahr wieder am Sonntag ein beheiztes Zelt als Unfallhilfsstelle am August-Bebel-Platz, Montag bei Rewe am Wattenscheider Hellweg aufbauen. Das ist zentrale Anlaufstelle und zugleich Sanitätsstation, wenn nicht sofort ein Transport ins Krankenhaus erforderlich ist“, erklärt Rettungsdienstler Jens Ebert, der bei den Vorabplanungen seine beruflichen Erfahrung einbringen konnte.

Bei hoffentlich schönem Wetter rechnet das DRK in diesem Jahr nach der langen Corona-Pause mit vielen Jecken am Straßenrand. „Bei so vielen Menschen im Freien gehören kleinere Unfälle zur Tagesordnung. Ob Prellungen, Schnittwunden oder auch Frakturen, so etwas passiert bei solchen Großveranstaltungen. Und beim Alkohol überschätzen insbesondere die jüngeren Karnevalisten häufig ihre Fähigkeiten. Bei Minderjährigen ist sofort das Jugend- und Ordnungsamt vor Ort und wir stimmen gemeinsam das Verfahren ab", so Dominik Meyer.

Auf traditionelle Fußtrupps im Zug verzichtet das DRK seit Jahren, wird aber an vielen Stellen an der Strecke mit Fahrzeugen als Anlaufstelle präsent sein. Doch auch nach dem Notruf 112 stimmen Feuerwehr und DRK miteinander ab, wer den Einsatz übernimmt und um welche Art von Notruf es sich handelt.

Generell hofft auch Einsatzleiter Christian Wilde insgesamt auf einen ruhigen und gesitteten Verlauf des Umzugs in der fünften Jahreszeit. „Wir müssen auf alles vorbereitet sein. Mal passiert mehr, mal weniger - planbar ist da gar nichts. Auch die Fahrzeugbegleiter der Karnevalsvereine sind in Sachen Prävention eine wichtige Einrichtung zur Sicherheit geworden und der absolute Horror wäre
natürlich, wenn ein Kind beim Kamelle sammeln unter ein Fahrzeug gerät.“ Das DRK appelliert an die Vernunft der jungen und älteren Jecken. Trotz Spaß an der Freud und Feierstimmung ist es ganz wichtig, besonnen zu bleiben, auch wenn es schwer fällt. „Dies bedeutet, rücksichtsvoll miteinander umzugehen, nicht zu drängeln und zu schubsen“, sind sich auch Dominik Meyer und Jens Ebert einig.

Das freiwillige Engagement der ehrenamtlichen Sanitätskräfte ist ein wesentlicher Bestandteil der Sicherheitsarchitektur bei solchen Großveranstaltungen. Für das Deutsche Rote Kreuz in Wattenscheid ist dieses ehrenamtliche Engagement elementar, um seinen Auftrag in der Gesellschaft erfüllen zu können. Ohne aktives bürgerschaftliches Engagement ist neben dem Sanitätsdienst auch der Zivil- und Katastrophenschutz undenkbar. Diese Sicherheitsarchitektur bewährt sich nicht nur im Karneval, sondern Tag für Tag.

Autor:

Karl - Heinz Lehnertz aus Wattenscheid

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