Reus rast rasant

Zwei Wochen vor der Leichtathletik-Europameisterschaft hat sich der Wattenscheider Sprinter Julian Reus in Top-Form präsentiert und ein dickes Ausrufezeichen gesetzt.

Das Meeting in Zeulenroda war mehr als ein Form-Test für Amsterdam – für den deutschen Sprint war es ein Jahrhundert-Rennen! Beim Zeulenroda-Meeting hat Julian Reus seinen eigenen deutschen Rekord im 100-Meter-Sprint um zwei Hundertstelsekunden auf 10,03 Sekunden verbessert (Wind: +0,5m/sec).
Über 200 Meter war Reus dann ebenfalls ausgesprochen schnell unterwegs – 20,23 Sekunden wurden bei allerdings etwas zu viel Rückenwind (+2,3m/sec) gestoppt. „Eigentlich wollte ich mich in Zeulenroda auf die 200 Meter fokussieren, leider hatte ich da etwas zu viel Rückenwind. Aber der Trend stimmt“, sagte Reus nach der „Doppelklatsche“ im Waldstadion.
Es sei schön, wieder einen Rekord aufgestellt zu haben. „Bei den Deutschen Meisterschaften hatte ich einfach nicht die Bedingungen für eine Rekord-Zeit“, so Reus, „aber wenn die Form da ist, brauche ich auch nicht übermäßig viel Rückenwind.“ Natürlich freut sich der Wattenscheider auch darüber, dass die Generalprobe für seinen Dreifachstart bei der EM in den Niederlanden (6. bis 10. Juli) so hervorragend verlaufen ist: „Ich bin gut in Form, das ist wichtig für Amsterdam. Man sollte jetzt nicht davon ausgehen, dass ich da noch schneller laufe. Aber ich will gute Rennen im Einzel und mit der Staffel. Dann kann ich und können wir auch ein Wörtchen auf den vorderen Plätzen mitreden. Jetzt werde ich den Körper ein bisschen in Watte packen. Gesundbleiben ist das oberste Ziel.“ Was dem Deutschen Doppelmeister von Kassel besonders Mut macht: „Egal, wie ich mich am jeweiligen Tag fühle – ich bringe vom technischen Ablauf her ähnliche Läufe auf die Bahn, das ist ganz wichtig. So ist zu erklären, dass ich noch keine schlechten Rennen in dieser Saison gezeigt habe.“