Mein Vorleger für die Community-Serie "Meine schönstes Advents-Erinnerung"
Als am 23. Dezember 2000 pünktlich zum Heiligen Abend Schnee fiel

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Natürlich würde es nahe liegen, über seine Kindheit zu schreiben. Über die positive Aufregung zuhause, je näher das Weihnachtsfest rückte. Über ersehnte Geschenke, das Plätzchenbacken oder übers Schneemannbauen mit dem Vater.

Aber nein, meine schönste Erinnerung liegt gar nicht so weit zurück. Naja, okay - es sind doch einige Jährchen. Achtzehn, um genau zu sein ...

Es war im Dezember anno 2000. Etwas mehr als zwei Jahre zuvor hatte unser Erstgeborener das Licht der Welt erblickt. Meine Frau war schwanger mit dem zweiten Kind und wir verbrachten zufriedene Wintertage in unserem Heim in Hamminkeln-Brünen. Diese Zeit war nicht sonderlich ereignisreich. Aber sie war schön. Ich erinnere mich gut. 

Meine Frau hatte bis vor kurzem noch gearbeitet und war erst vor einigen Tagen in den Mutterschaftsurlaub gegangen. Auch ich hatte gerade erst meinen Jahresabschlussurlaub angetreten, wie man das als junger Vater kurz vor Weihnachten so tut. Wir schliefen viel - vor allem, weil unser "Großer" ein ruhiges Kind war und sich stundenlang still und beharrlich mit Spielen beschäftigen konnte. Als Weihnachtsessen-Ausrichter blieben wir wegen der Schwangerschaft verschont.

Vor allem im Winter gingen wir viel spazieren - rund um den Brüner Kugelberg und in der Umgebung von Gut Esselt. Wenn wir von unserer Runde wiederkamen, war der Große oft eingepennt (da war er etwa ein Jahr alt). Wir ließen ihn im Kinderwagen draußen vor der Terrassentür liegen, um ihn nicht aufzuwecken. Meist dauerte es nicht lange und unsere Katze legte sich auf die dicke Decke über seinen Beinen und die Beiden ratzten um die Wette.

Doch was geschah nun am 23. Dezember 2000? Nach einem stinknormalen Tag gingen wir abends zu Bett und genossen die winterliche Stille. Als wir am Heiligen Abend morgens aufmachten, hatte es mächtig viel geschneit. Unsere kleine Brüner Wald- und Wiesenwelt erschien uns wie das Winterwonderland aus diesen amerikanischen Schnulzenliedern.

Und was taten wir? Natürlich: wir machten einen Spaziergang. Ich pufferte unseren Holzschlitten mit einer Decke,  damit's unser "Großer" es bequem hatte und zog ihn über die Puderzuckerwege. Und meine Frau tippelt mit dickem Bauch unter eisgrauem Himmel neben uns her.

Das ist pures Familienglück.
Ich denke gern daran.
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Dies ist der Auftakt zu einer Community-Serie. Hier findet Ihr mehr dazu!

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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