Eine Restaurant Empfehlung - ACHTUNG Werbung
“Nice to meat you“ oder “You`ll get what you see“ (Vegetarier bitte erst ab PS. weiterlesen)

Foto: Heike Mühlen

Leute, ich gebe es zu: Ich brauche ES nicht regelmäßig, kann wochen- und monatelang auch OHNE auskommen und habe als junge Frau sogar mal zwei Jahre komplette Abstinenz geschafft. Aber dann überkommt mich mitunter der Appetit, die Lust, die Gier, die Sehnsucht und ich kann und will sie auch nicht aufhalten, denn ich mag es, ab und an in ein zartes, saftiges Stück Fleisch zu beißen, YEAH!

Erinnerungen diesbezüglich aus meiner Kindheit gehen zurück zu dem klassischen Sonntagsbraten (mit Vorsuppe und Nachtisch), an die Besuche im jugoslawischen Restaurant / meine geliebte Puszta-Platte und an folgende Begebenheit:

Als Kind, aufgewachsen im Stadtteil Tempelhof (amerikanische Besatzungszone im Viermächte-Status unterteiltem Berlin) erinnere ich mich lebhaft an das jährlich stattfindende “Amerikanische Volksfest“ oder die gelegentliche, sonntägliche Öffnung für interessierte Besucher des Flughafens Tempelhof. Immer ein Highlight für uns Kinder, denn es standen Flugzeugbesichtigungen, auch mal eine Fahrt mit dem Panzer und die Verkostung einiger bei uns damals noch nicht ganz so gängiger Leckereien, wie z.B. des Hamburgers (Burger King & Co eroberten Deutschland ja erst ab Mitte der 70iger Jahre) an. Bei Eintritt in das Gelände strebten wir immer zuerst den nächstgelegen Grillstand an und mein Vater positionierte sich dort strategisch günstig (die umher wandelnde Familie umher im Auge und den Grillmeister in zurufbarer Nähe) und blieb dort erst mal für eine Weile stehen. Ich glaube sein persönlicher Rekord lag damals bei ca. 7-9 Hamburgern an einem Besuchertag. Ich schaffte als Kind allerhöchstens einen.

Mit dem Wegzug aus Berlin verschwanden auch die originalen Hamburger von meiner Speisekarte und McDonalds und Burger King hielten Einzug. Mit der Zeit vergaß ich den Unterschied, aber ärgere mich dennoch seit jeher über die Diskrepanz der in der Karte abgebildeten Burger und dem, was ich später auf meinem Teller, ääääh meinem Tablett wiederfinde. Erst unlängst vor einer Woche wurde “das Fass mal wieder zum Überlaufen“ gebracht, als ich des Nachts im DRIVE IN fünf Burger bestellte und damit nach Hause fuhr. Zuhause angekommen musste ich feststellen, dass man mir mal wieder (!) einen etwas älteren, sehr pappig aussehenden und schmeckenden Burger mit eingepackt hatte. Sehr ärgerlich (zurückfahren und umtauschen macht dann wohl kaum einer) und damit ist mein Burger King Bedarf vorerst erst mal wieder abgedeckt.

Dann Ostern 2018 in Schottland:

Die Geschmacksnervenexplosion in einem urtypisch aussehenden Burger Restaurant bei Glasgow. BÄÄM! Da war er wieder, der Burger der aussieht wie auf seiner Abbildung und auch so schmeckt, GROßARTIG! Okay, mit knapp 10 Pfund etwas teuer angesetzt, aber im Urlaub muss man sich auch mal was gönnen und der Classic Burger war soooo gut (leicht süß schmeckend, durch beigefügte Rosinen in der Sauce), dass wir sogar noch mal dort hingingen.

Zuhause wieder angekommen, kam mir der Klassik Burger (der Mensch ist ein Gewohnheitstier) mit 6,90 € (jetzt 7,50 €) im bereits 2016 eröffneten Burger Nerds in Wesel auf einmal richtig preiswert vor. Bis dato konnte ich meinen Sohn immer noch fernhalten, da mir die Preise der Burger leichte Bauchschmerzen bereiteten, aber in den Sommerferien (mit angesparten Feriengeld für solche Extras) wagten wir einen Besuch und waren begeistert.

Heute dann unser ca. vierte oder fünfte Besuch (einmal sogar im Winter MIT Hund - Indoor, trotz Verbotsschild ausnahmsweise in der Ecke liegend, vom äußerst netten Betreiber geduldet) und was soll ich sagen, liebe "Fleischfresser" in Wesel und Umgebung: Auch wenn wir uns wieder mal nur an den Klassik Burger wagten (zu groß ist die Angst vor Enttäuschung bei einer anderen Wahl, und sorry, liebes Personal, welches ihr uns bei jedem unserer Besuche so hingebungsvoll den Aktionsburger des Tages anpreist) ist das Geschmackserlebnis und der Genuss nicht zu toppen. Da verzichten wir doch dankend auf diverse Fast-Food-Ketten, sparen ein paar Besuche dorthin ein und lassen uns hier lieber etwas seltener aber freundlich (nicht, dass das Personal dort nicht freundlich wäre, aber da gibt´s dann auch schon mal mit einem freundlichen Lächeln `nen nicht mehr ganz so frischen Burger in die Tüte) und locker in stilvollem Ambiente bedienen.

Diesmal im Service: Marie & Marie,

ein Dream Team, dass mit offenen Augen durch den Laden läuft, stets darauf achtet, ob du noch etwas brauchst und auch geschäftstüchtig Empfehlungen ausspricht (Marie N°1: "Möchtet ihr vielleicht noch einen Nachtisch haben?“) Ein Kaffee wäre nett, aber DEN gibt es hier leider nicht. Macht aber nix, zieht man eben weiter, auch gut. By the way:  Hier läuft alles per DU – ob Enkel oder Oma, jeder wird wie selbstverständlich geduzt, was das Wohlfühlbarometer noch ein wenig in die Höhe treibt, bei mir zumindest. 50+ fühlt sich dann wieder an wie 20- und das alleine ist der Besuch bei Burger Nerds schon wert, für mich zumindest.
An der Kasse macht Marie N°2 dann alles richtig! Immerhin ist der Kassenbereich der letzte Kontakt zum Gast, hier lässt er sein Geld, was sicher für den ein oder anderen auch etwas schmerzlich sein kann. Deshalb oberste Regel im Handel (und anscheinend auch in der Gastronomie / bei Burger Nerds: Gib dem Gast hier noch mal ein richtig gutes Gefühl! Jop, macht sie, sogar ganz hervorragend! Ein netter kleiner Smalltalk, erkundigt sich sogar nach unserem Hund, bedankt sich für den Einwurf des Trinkgeldes in die Spardose und rechnet zügig ab. Marie N°2 gesellt sich auch noch freundlich lächelnd dazu und schwupps: Bezahlen kann auch Spaß machen! Ein fettes Dankeschön an die Beiden und natürlich auch an das Küchenteam, das flink und gekonnt arbeitete. LECKER WAR`S!

Apropos Nerd: Nerd ist ein in die deutsche Umgangssprache importiertes Wort, das ursprünglich aus dem US-amerikanischen Slang der Schulen, Colleges und Universitäten stammt. Dort wird es als Synonym für „Sonderling“ gebraucht, unter anderem im Sinne von “Streber“, “Fachidiot“ oder “Schwachkopf“. Also dann ist das ja jetzt ein Kompliment, wenn ich sage: Ihr lieben “Sonderlinge“ von Burger Nerds, wir lieben euch und kommen ganz bestimmt wieder, spätestens in den nächsten Ferien.
Und vielleicht siegt dann ja auch die Neugierde und ich wage mich heran, an einen “Humulupu Burger“, “Guacamole Cheeseburger“ oder einen "Uncle-Sam“. Kreative Namen haben die ja schon mal (wer denkt sich sowas aus?!) und wenn sie so gut schmecken, wie sie aussehen, bin ich dabei - Jawoll!

PS. Liebe Vegetarier Freunde, auch für euch ist was im Angebot: Der “Veggie Burger“ lockt mit Zucchini-Patty, verfeinert mit frischen Kräutern und Gewürzen, belegt mit Rucola, Tomate, Zwiebeln und hausgemachtem Joghurt-Dip und der “Vegan Fox“ mit einem eigenkreiertes Mais-Käse-Pancake auf Rotkohl, dazu hausgemachter Hummus, Sojajoghurtsoße und Granatapfelkerne. Klingt doch Klasse (für Vegatarierohren), oder? ;-)

Autor:

Heike Mühlen aus Wesel

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