Stunde der Gartenvögel - Kreis Wesel nicht ganz im Bundestrend

Spannende Vogelbeobachtung | Foto: NABU - Sebastian Hennigs
  • Spannende Vogelbeobachtung
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Bisher haben bundesweit bereits über 45.000 Vogelfreunde Daten aus 30.000 Gärten eine Million Vögel gemeldet. Das sich abzeichnende Gesamtergebnis ist leider besorgniserregend: Unter den Top 15 unserer Gartenvögel weisen sieben Arten so geringe Zahlen wie noch nie in 14 Jahren auf.

Der NABU freut sich über eine rege Beteiligung bei der 14. Stunde der Gartenvögel, die von Vatertag bis Muttertag stattfand. Bis zum 21. Mai können die Vogelzählungen per Internet oder per Post an den NABU übermittelt werden.

Weniger erfreulich sind allerdings die bisherigen Ergebnisse. „Pro Garten wurden im Schnitt nur 33,3 Vögel gemeldet. Das ist die niedrigste Vogelzahl seit Beginn der Aktion und ein Minus von über fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr und dem langjährigen Mittel“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Besonders bei unseren häufigsten Gartenvögeln deuten sich reihenweise Negativ-Rekorde an. „Unter den Top 15 unserer Gartenvögel weisen sieben Arten die bisher geringsten Zahlen auf, darunter Amsel, Kohlmeise, Blaumeise, Elster, Grünfink, Buchfink und Hausrotschwanz“, sagt Miller. „Bei vier weiteren Arten gab es nur einmal zuvor noch weniger Vögel. So hat auch der Vogel des Jahres 2018, der Star, nach zwischenzeitlich leichter Bestandserholung wieder fast den Negativrekord des Jahres 2010 erreicht. Lediglich Haussperling, Feldsperling, Ringeltaube und Rabenkrähe wurden in üblichen Mengen gesichtet.“
Die Ergebnisse im Kreis Wesel sehen nicht ganz so dramatisch aus, bilden aber auch nur einen kleinen Teil des Artenspektrums ab. So zählten aktive Naturbeobachter im Kreis Wesel 79 Vogelarten. Bundesweit wurden jedoch 231 Arten beobachtet.

Die Top 3 der beobachteten Vögel ist im Bund und im Kreis Wesel identisch. Während der Haussperling bundesweit leicht zulegte, blieb der Bestand im Kreis Wesel gleich. Die Zahl der Amseln blieb im Kreis Wesel mit -8 % noch deutlicher hinter der Zahl des Vorjahres zurück; bundesweit lag das Minus "nur" bei 5 %. Die Kohlmeise verzeichnet im Kreis Wesel ein leichtes Plus während bundesweit ein Minus von 7 % zu verzeichnen war.

Bei den übrigen Vögeln der Top 10 gibt es in der Reihenfolge teils deutliche Unterschiede; im Gegensatz zum bundesweiten Trend, legten im Kreis Wesel viele Vogelarten an der Spitze der Liste deutlich zu. Dohle und Grünfink liegen hier mit 29 % Zuwachs ganz vorn.

Die besorgniserregenden Zwischenergebnisse zeigen, dass mehr zum Schutz der Vögel getan werden muss. „Jeder kann damit beginnen, seinen Garten als Mini-Naturschutzgebiet zu gestalten“, schlägt Miller vor. „Zudem muss das anhaltende Insektensterben umgehend gestoppt werden.“
Aktuelle Infos zum Stand der Auswertung gibt es hier.

Autor:

Uwe Heinrich aus Wesel

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