Landtagswahl im Visier
Quik gewinnt - SPD auch: Ergebnisse der U18-Wahl in Wesel liegen vor

Jugend bei der Wahl (hier Landtagswahl 2017 an der Gesamtschule Am Lauerhaas) | Foto: Fox Agentur
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Die aktuellen Prognosen für den Wahlsonntag sehen CDU und SPD dichtauf. Es heißt, es werde spannend. Bei der letzten Bundestagswahl stimmte das Ergebnis der U18-Wahl in Wesel ziemlich genau mit dem Ergebnis der späteren "echten" Wahl überein. Ein Blick auf das gestern veröffentlichte Ergebnis der Wahl für all diejenigen, die nicht wahlberechtigt sind, könnte also ganz interessant sein.
Darauf, dass man bei der Landtagswahl zwei Kreuzchen machen kann - wohlgemerkt in unterschiedlichen Spalten - war den jungen Wählerinnen und Wählern in der Gesamtschule Am Lauerhaas, im Jugendzentrum Karo, dem Jugendcafé Schepersfeld und den evangelischen Jugendhäusern in Wesel schon gut vorbereitet. Dass aber sogar Fünftklässler sich zur Einstimmung mit dem Wahl-o-mat beschäftigen, war für die Organisatoren der Wahlveranstaltung schon überraschend.
Kommen wir nun zu den Ergebnissen der Wahl selbst:

Erststimmen

Die Wahl für das Direktmandat im Wahlkreis 59 Wesel III entscheidet bei den jungen Noch-nicht-Wählerinnen und -Wählern die Inhaberin des Sitzes Charlotte Quik (CDU) aus Brünen für sich. Mit 288 Voten kann sie 29,42 % der gültigen Erststimmen für sich verbuchen. Dicht gefolgt wird sie von Kerstin Löwenstein (SPD) mit 266 Stimmen (27,17 %). Weit ab gefolgt werden die beiden Haupkonkurrentinnen Elke Christiane Langenbrink von den Grünen (122/12,46 %) und Nadine Kleinsteinberg von der FDP (108/11,03 %). Holger Raumann (AfD) bleibt mit 95 Stimmen knapp unter 10 %. Sogar unter 5 % liegen die Ergebnisse von Hilmar Schulz (DieLinke), Marcel Schoierer (Die Partei), Markus Bärmann (dieBasis) sowie Jürgen Verkennis (Team Todenhöfer).

Zweitstimmen

Entscheidend für die Zusammensetzung des Landtages und damit der Mehrheitsverhälnisse ist jedoch die Zweistimme. Hier konkurrieren im Weseler Wahlkreis 29 Listen um die wertvollen Stimmen - die hier erzielen Prozente sind nämlich auch wichtig für die Finanzierung des Wahlkampfes und die Parteienfinanzierung überhaupt.

Den unumstritten ersten Platz nimmt bei den Zweitstimmen die SPD ein. 305 Stimmen und 29,47 % bescheren ihr ein sensationelles Ergebnis. 120 Stimmen weniger erzielt die CDU (17,87 %). 136 Stimmen sammeln die Grünen für sich (13,14 %). Auf dem Fuße folgt die AfD mit 105 Stimmen (10,14 %). Den fünften Rang belegt die FDP und bleibt bei 99 Stimmen knapp unter 10 % der gültigen Stimmen. Die Linke folgt an sechster Stelle und bleibt mit 5,99 % jenseits der wichtigen 5%-Hürde, kann also in den Landtag einziehen. Weit darunter bleiben die übrigen mit Direktkandidaten startenden Parteien und 19 weitere Listen ebenfalls.

Der Landtag besteht aus mindestens 181 Abgeordneten. Die absolute Mehrheit liegt damit bei 91 Stimmen. Das gilt natürlich nur ohne Überhang- und Ausgleichsmandate.
So bleibt die Abbildung des U18-Landtages natürlich unrealisisch.
Im Ergebnis kann der Wahlsieger Thomas Kutschaty nicht allein regieren. Außer in einer Großen Koalition wäre jedes Bündnis zur Regierungsfähigkeit auf einen dritten Partner angewiesen, denn Rot-Grün kommt auf nur 90 Mandate und wäre immer auf Zusatzstimmen angewiesen. Der jetzige Ministerpräsident Hendrik Wüst könnte nicht einmal mit einer "Schwarzen Ampel" gemeinsam mit Grünen und FDP eine regierungsfähige Mehrheit zimmern. Gibt es also eine Rückkehr der CDU auf die Oppositionsbank?
Das Gesamtergebnis der U18-Wahlen zur Landtagswahl der vergangenen Woche lässt zumindest darauf schließen, landet die CDU beim vorläufigen Ergebnis der Zweitstimmenauswertung doch sogar nach den Grünen erst auf Platz 3 im Parteienranking.
Ob es noch zu Verschiebungen kommt, steht erst am Montag, 9. Mai fest, wenn der Landesjugendring die endgültigen Auswertungen vorlegt.

Für alle Wählerinnen und Wähler, die für den 15. Mai zur Wahl aufgerufen sind, heißt es jedenfalls nach wie vor: "Geht wählen und wägt gründlich ab, was gut für Euch, Eure Familien, das Land und die Zukunft Eurer Kinder ist!"

Wer noch unentschlossen ist, kann auf eine Reihe Entscheidungshilfen zurückgreifen:
Das sind die Interviews mit den Anwärterinnen und Anwärtern auf das Direktmandat in der Tagespresse und im Lokalkompass sowie den Kandidat:innen-Check beim WDR.
Außerdem gibt es neben dem lange bewährten Wahl-o-mat, z. B. den Bitkomat, den Sozial-o-mat sowie den Wahl-Kompass der UNI Münster.
Bis zur Deadline am 15. Mai ist nur noch eine Woche Zeit.

Autor:

Stadtjugendring Wesel (Silke Villbrandt) aus Wesel

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