Wie ein künstlerischer Nichtskönner die Einschaltquote pusht: ein Nestbeschmutzerbeitrag

Die Fotos stammen aus dem Lokalkompass-Archiv und wurden erstellt von Andreas Moletta (Kollegah) und Sascha Staginsky (Campino). | Foto: privat/Archiv
  • Die Fotos stammen aus dem Lokalkompass-Archiv und wurden erstellt von Andreas Moletta (Kollegah) und Sascha Staginsky (Campino).
  • Foto: privat/Archiv
  • hochgeladen von Dirk Bohlen

Musik wird immer schlechter, TV-Sendungen sowieso - und politische Debatten auch. Die Rede ist von der Echo-Verleihung. Habt Ihr das gesehen? Den Schlagabtausch zwischen Campino von den Toten Hosen und diesem eher unbedeutenden Möchtegernrapper aus Darmstadt?

Für mich ist unstrittig, dass Campino Recht hat und dass er in einer völlig korrekten und sinnvollen Art und Weise eine Plattform genutzt hat, um seine politische Botschaft loszuwerden. Dass es dabei Kollegah getroffen hat, ist dessen unterirdischen Songtexten geschuldet und doch nur Zufall in einer völlig degenerierten Promiwelt.

Warum würdigt man Verkaufserfolge mit Fernsehpreisen? Um Künstler zu ehren? Überflüssig. Um Zeichen zu setzen? Lächerlich. Um gute Einschaltquoten zu erzielen? Vergeblich. Was also ist die Echo-Verleihung (in einem Atemzug genannt mit ESC, "Bambi", EinsLive Krone oder dem Deutsche Comedy-Preis) anderes als eine Farce?!

Bei derartigen Sendungen geht's seit Jahren und Jahrzehnten auschließlich um Selbstdarstellung via Endlosschleife und das Pushen teils fragwürdiger Erfolge. Die Qualität ist bei den relevanten Bewertungsmaßstäben schon lange auf der Strecke geblieben. Wie sonst kann es sein, dass ein zeitweise Krimineller, der seit mehr als zehn Jahren immer dasselbe Lied singt (wie der Rest seiner Zunft auch) einen Preis absahnt?

Wenn man Radio und TV einschaltet, drängt einen der via Top40 kredenzte tägliche Aufguss von so genannten Künstlern zurzeit in eine bedenkliche Ecke: Mit gutem Musikgeschmack und einer Abneigung gegen den chartgestützten Einheitsbrei gehört man plötzlich einer gefühlten Minderheit an. Und die preisgewürdigten Antisemiten machen ihre Ghettos zu Kultstätten nationaler Lebensart und radebrechen ihren Gangsta-Mist in gesellschaftliche Anerkennung-Gestade, in denen der provokante Singsang weder musikalisch noch politisch etwas verloren hat. 

Zugegeben: Auch ich gehöre einer Zunft an, der man eindeutig die Hauptschuld an dieser ekelhaften Entwicklung zuschreiben muss: der Medienmacherwelt.

Wie ist Eure Meinung zur Sache?

- - - - - - - - -
für diejenigen, die bislang nicht upgedatet sind, die Aufzeichnung:

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

58 folgen diesem Profil

11 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.