Statement der Pfarrei Sankt Nikolaus Wesel
Zu Alwin Bokerns Einsatz als Pastor in Bergerfurth / Fassungslosigkeit über das Handeln des Bistums

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Das Thema "sexueller Missbrauch" von Schutzbefohlenen im Dunstkreis kirchlicher Würdenträger macht auch die Runde in Wesel. In einer Mitteilung der Pfarrei Sankt Nikolaus Wesel heißt es:

Mit Fassungslosigkeit haben die Mitglieder des Pfarreirates und des Kirchenvorstandes sowie die hauptamtlichen Mitarbeiter*innen unserer Kirchengemeinde am Beginn der vergangenen Woche die Informationen zu Alwin Bokern und dessen Einsatz als Pastor in Bergerfurth, nachdem er eine Haftstrafe wegen schweren sexuellen Missbrauchs verbüßt hatte, zur Kenntnis genommen.
Die Gemeinde Sankt Aloysius in Bergerfurth gehört zu unserer Pfarrei Sankt Nikolaus – daher fühlen wir uns gedrängt, unsere Fassungslosigkeit über das Handeln der seinerzeitigen Personalleitung des Bistums Münster zum Ausdruck zu bringen.

Wir halten es für verantwortungslos, einen verurteilten Sexualstraftäter ohne weitere Information und Vorkehrungen in einer neuen Pfarrei einzusetzen. Für uns wird an dem Vorgang exemplarisch deutlich, dass die Bistumsverantwortlichen seinerzeit das Leiden der schon Geschädigten wie auch das möglicher weiterer Opfer weder gesehen noch in ihren Überlegungen berücksichtigt haben. Die Entscheidung des Bischofs Höffner und des Generalvikars Lettmann, Alwin Bokern nach Verbüßen der Haftstrafe in Bergerfurth einzusetzen, ohne die Gemeinde über die Geschichte ihres neuen Pastors zu informieren, empfinden wir im Nachhinein als Missbrauch der Menschen in der Sankt Aloyisus-Gemeinde.

Wir hoffen sehr, dass aus der Zeit der Tätigkeit von Alwin Bokern in Bergerfurth, keine Opfer sexueller Übergriffe zu beklagen sind – weisen jedoch auch an dieser Stelle auf die Kontaktmöglichkeiten zum Gespräch und auch zur Anzeige von Übergriffen hin.

Die derzeit in der Leitung des Bistums-Verantwortlichen fordern wir auf, zu dem seinerzeitigen Umgang mit der Gemeinde in Bergerfurth beim Einsatz von Alwin Bokern Stellung zu beziehen. Neben einer klaren Positionierung erwarten wir die Darstellung aller Maßnahmen, die sicherstellen, dass ein solch ungeheuerlicher Umgang mit einer Gemeinde nicht noch einmal geschehen kann. Wir sind weiter über die Informationswege befremdet: Obwohl das Bistum Münster über die Recherchearbeiten der Nord-West-Zeitung informiert war, sind weder die Sankt-Aloysius-Gemeinde noch die Kirchengemeinde Sankt Nikolaus, durch das Bistum Münster proaktiv informiert worden.

Auf der Homepage der Kirchengemeinde ist ein Flyer hinterlegt mit den Kontaktdaten von Ansprechpersonen seitens des Bistums Münster sowie der Pfarrei Sankt Nikolaus Wesel.
Unabhängige Ansprechpersonen im Bistum Münster:

  • Hildegard Frieling-Heipel: Tel.: 0173 16 43 969
  • Dr. Margret Nemann: Tel.: 0152 57 63 85 41
  • Bardo Schaffner: Tel.: 0151 43 81 66 95 
Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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