Telefonseelsorge Niederrhein/Westmünsterland
Aus Worten können Wege werden – Betreuerdienst feiert sein 40-jähriges Bestehen

Ein Grund für Traurigkeit und Verzweiflung ist Einsamkeit. | Foto: Pixabay
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Die Telefonseelsorge Niederrhein/Westmünsterland feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Nach mehrjähriger Vorbereitung wurde die Telefonseelsorge mit Unterstützung unterschiedlicher Gründungsträger 1982 ins Leben gerufen. Am 1. April 1982, war es dann soweit und das erste Seelsorgetelefon der Telefonseelsorge für die Region Niederrhein/Westmünsterland ging ans Netz.

Durch eine Patenschaft mit der bereits bestehenden Telefonseelsorgestelle in Duisburg konnten 50 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen geschult und in Wesel eingesetzt werden.
Es wurde eine 14-monatige Ausbildung für die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen am Standort Niederrhein/Westmünsterland etabliert, begleitende Supervisionen und regelmäßige Fortbildungen initiert. In 40 Jahren haben viele unterschiedliche Menschen die Telefonseelsorgearbeit ehren- und hauptamtlich aufgebaut, unterstützt und begleitet und haben damit ein Gesprächsangebot für Menschen in Krisen, rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr, für die Region geschaffen. Vieles hat sich seit der Gründungszeit verändert, z.B. wird der Dienstplan nicht mehr auf Papier verwaltet, sondern digital im Internet geführt.
Im Jahr 2005 ging die Telefonseelsorge Niederrhein/Westmünsterland dann auch online und erweiterte ihr Seelsorgeangebot um die Mailseelsorge.
Die Telefonseelsorgestelle in Wesel ist seit der Gründung deutschlandweit mit den zurzeit 104 anderen Telefonseelsorgestellen vernetzt und Dank der Unterstützung der Deutschen Telekom seid 1997 kostenfrei von jedem Ort in Deutschland unter den Rufnummern 0800-1110111 und 0800-1110222 erreichbar.
Zurzeit sind rund 90 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen für die Telefonseelsorgestelle Niederrhein/Westmünsterland am Telefon und online tätig. Geleitet wird die Stelle seit 2005
von Pfarrer Dirk Meyer.
Im Jahr 2021 gingen in der Region knapp 15.000 Anrufe ein und es wurden über 700 Mails verfasst. In der Coronazeit wurde die Telefonseelsorge stark frequentiert. Viele der Anrufenden leben allein, fühlen sich durch eine psychische Erkrankung nicht dazugehörig oder haben Schicksalsschläge erlebt, die sie aus der Bahn des Lebens geworfen haben. Die Pandemie und die eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten haben die Probleme der Anrufenden häufig verschärft. Über das Mailangebot kommen oft jüngere Menschen mit ihren Sorgen und Nöten mit der Telefonseelsorge in Kontakt. Ob am Telefon oder online, das Gesprächs- und Kontaktangebot hilft den Anrufenden häufig aus Gedankenspiralen herauszukommen, sich zu sortieren und zu entlasten. Die ehrenamtlichen Seelsorger*innen präsentieren keine Lösung, sie hören zu, nehmen Anteil und suchen gemeinsam mit den Anrufenden nach Möglichkeiten. So können aus Worten manchmal Wege werden.

Informationen zur Telefonseelsorge Deutschland

Mit mehr als 7.700 geschulten Ehrenamtlichen in 104 Städten oder Regionen ist die TelefonSeelsorge deutschlandweit tätig. Um möglichst vielen Menschen den Zugang zu ermöglichen, stehen Mitarbeitende ganzjährig rund um die Uhr am Telefon zur Verfügung. Die TelefonSeelsorge berät Menschen jeder Nationalität, jedes Geschlechts, jeder Konfession und jedes Alters. Sie verpflichtet sich zu weltanschaulicher Neutralität. Alle Beratungsangebote, auch die Vorort-Beratung, sind anonym und kostenfrei. Seit 1995 bietet TelefonSeelsorge auch Online-Beratung, zunächst per Mail, inzwischen zusätzlich auch per Chat an. Sie wird von rund zwei Drittel der Dienststellen zusätzlich zum rund um die Uhr erreichbaren Telefondienst angeboten.
An insgesamt 25 Standorten gibt es auch Beratung vor Ort. Da es hier auch zu einem längerfristigen Beratungssetting kommen kann, arbeiten in der Vor-Ort-Beratung überwiegend hauptamtliche Kräfte mit einschlägiger beruflicher Ausbildung. Durch den unkomplizierten Zugang zu den Offene-Tür-Stellen, die während ihrer Öffnungszeiten einfach zur Beratung betreten werden können, ist eine schnelle, niederschwellige Krisenintervention möglich.
Mit der kostenlosen App „KrisenKompass“ bietet die Telefonseelsorge auch Hilfe zur Selbsthilfe bei depressiven Gefühlen und Suizidgedanken für Betroffene und Angehörige.
2021 wurden 989.160 telefonische und 47.442 persönliche Beratungsgespräche geführt. Es wurden 43.635 Mails geschrieben und es wurde 32.023-mal gechattet. Dank der Unterstützung der Deutschen Telekom sind die Telefonnummern 0800/1110111 und 0800/1110222 seit 1997 gebührenfrei.

Ein Grund für Traurigkeit und Verzweiflung ist Einsamkeit. | Foto: Pixabay
Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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