Vom Hotel Mama in die erste Mietwohnung
Tipps zum Start des eigenen Haushalts

Ausbildung oder Studium beginnen meist mit einem Tapetenwechsel. Mit dem Einzug in die ersten eigenen vier Wände wartet aber nicht nur Partyleben auf Jung-Mieter, sondern auch das Führen eines eigenen Haushalts. Zu den regelmäßigen Ausgaben gehören Miete, Kosten für Strom, Heizung, Telefon und Multimedia sowie für Versicherungen. “Doch vor dem Abschluss eines Vertrages kommt immer erst ein gründlicher Check von Nutzen, Kosten und lauernden Fallen, in die man hineintappen kann“, erklärt die Verbraucherzentrale NRW die Grundregel für angehende Mieter. Sie listet auf, welche Kosten durch die erste eigene Wohnung entstehen:

Kosten, Konto und Kredit: Das Einkommen der jungen Mieter sollte für den eigenen Lebensunterhalt und die Wohnkosten ihrer neuen Bleibe reichen. Zur Kaltmiete addieren sich noch Nebenkosten für Heizung, Warmwasser, Strom, kleinere Reparaturen und nicht zu vergessen die Kaution zu Beginn des Mietverhältnisses hinzu. Dieser Wohnungspfand schlägt mit mindestens einer Monatskaltmiete zu Buche. Für die Abbuchungen von Miete, Telefon und Anschaffungen benötigen junge Leute ein Girokonto. Wer fit ist beim Online-Banking, kann dieses meist kostenlos führen. Achtung: Wer mehr ausgibt, als er einnimmt oder wer einen Raten-Kredit zur Finanzierung von Möbeln oder einem neuen Smartphone aufnimmt, der zahlt einen hohen Preis. Denn nicht nur der gepumpte Geldbetrag muss abgestottert werden, sondern zusätzlich werden auch noch Zinsen und Gebühren fällig. Für ungeplante Geldausgaben sollten außerdem zwei bis drei Monatseinkommen auf einem Tagesgeldkonto angespart werden.

Ummelden: Ist der Umzug vollbracht, bleiben in der Regel zwei Wochen, um sich beim Einwohnermeldeamt umzumelden. Benötigt werden hierzu die Einzugsbestätigung des Vermieters, der Personalausweis und das ausgefüllte Anmeldeformular. Das kann man sich meist auf der Homepage der städtischen Meldebehörde herunterladen. Auch die Bank, Versicherungen und Abo-Anbieter brauchen die neue Adresse, damit Service und Abbuchungen geregelt weiterlaufen können.

Stromversorgung: Damit das Licht angeht, die Wohnung warm wird und die elektrischen Geräte laufen, müssen sich die jungen Mieter auch um eine im doppelten Sinn sparsame Energieversorgung kümmern. Seinen Stromanbieter kann sich jeder Mieter selbst aussuchen. Wer sich nicht aktiv um einen Vertrag kümmert, bekommt auch Strom, landet aber im meist teuren Grundversorgungstarif. Die Suche über ein Vergleichsportal im Internet ermöglicht den einfachen Vergleich vieler Versorger und Tarife. Um einen fairen Tarif zu finden, sollten die Filter auf eine kurze Erstlaufzeit von maximal einem Jahr und eine Folgelaufzeit von einem Monat gesetzt werden. Bonus-Versprechungen sollten zunächst außen vor bleiben, damit die langfristigen Kosten sichtbar sind.

Telefon, TV und Internet: Fürs Sprechen, Sehen, Klicken und Chatten locken die Telekommunikationsfirmen mit schnellem DSL-Anschluss und WLAN und bieten jungen Leuten Gesamtpakete zu besonderen Tarifen. Doch vor dem Abschluss eines Vertrags ist auch hier ein gründlicher Check gefragt. Auf den Prüfstand gehören hierbei die Tarife und Rabatte, Volumen der Datenübertragung, Vertragslaufzeit, Konditionen zur Verlängerung und Kündigung des Vertrages, nötige beziehungsweise mögliche Zusatzgeräte (etwa Router) sowie das Fristende von Vergünstigungen.

Versicherungs-Trio für den Anfang
: Beim Start in die eigene Selbstständigkeit steht auch die Absicherung von Alltagsrisiken mit auf der To-do-Liste. Versicherungsgesellschaften locken die noch unerfahrene Kundschaft bisweilen mit scheinbar maßgeschneiderten Paketen, die oft jedoch zu teuer sind und nicht immer ausreichenden Schutz bieten. Am Anfang sind es Haftpflicht-, Kranken- und Berufsunfähigkeitsversicherung, die Berufs- und Ausbildungsstarter als Basis-Trio wirklich brauchen, um Leib und Teilhabe am Leben sinnvoll abzusichern. Hausratversicherungen decken Einbruchdiebstahl, Brand, Blitzschlag oder Schäden durch Leitungswasser und Sturm ab. Für die erste eigene Bude ist diese Versicherung meist noch nicht so wichtig. Auswärts wohnende Studenten können jedoch prüfen, ob sie über die Hausratversicherung der Eltern versichert sind, wenn sie bei ihnen noch gemeldet sind. Im Schadensfall werden dann aber oft nur bis zu zehn Prozent der Versicherungssumme beziehungsweise maximal 10.000 Euro gezahlt.

Weitere Orga- und Spartipps gibt’s mit Klicks auf weitere Aspekte rund um die erste eigen Bude unter www.verbraucherzentrale.nrw/laura-zieht-aus

Autor:

Karin Bordin (Verbraucherzentrale NRW) aus Wesel

Webseite von Karin Bordin (Verbraucherzentrale NRW)
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