VHS - Frontotemporale Demenz - Ein Bericht nach dem gestrigen Vortrag

Gestern ist der fünfte Vortrag unserer Reihe zum Thema Demenz gewesen.

Frontotemporale Demenz

Ich bin ohne große Kenntnisse hingegangen, hatte gedacht, halt eine andere, weitere Form der Demenz.

Heute bin ich klüger.

Kann man nach einem Vortrag etwas Besseres sagen?

Der Referent Dirk Bahnen aus Krefeld ist eine Kapazität zu diesem Thema, zu einer Krankheit, die kaum jemand kennt, die offenbar häufig nicht diagnostiziert wird, falsch behandelt wird. Und von der doch erschreckend viele Menschen betroffen sind.

140-160 Tausend Erkrankte.

Ich danke auch der Ehefrau eines Betroffenen, die mit dem Vortrag über die Leidensgeschichte Ihres Mannes, die auch eine Geschichte Ihres Leidens als Angehörige ist, alle Zuhörer betroffen gemacht hat.

Ich habe gestern gelernt, dass diese Form der Demenz ganz anders verläuft als die Alzheimer-Erkrankung, sich anders zeigt, auch jüngere Menschen betrifft.

Diese Erkrankten verlieren nicht oder nicht in erster Linie ihr Kurzzeitgedächtnis, sie wissen durchaus, welches Datum heute ist, wo sie sich befinden. Doch verlieren sie offenbar die Fähigkeit, ihr Handeln moralisch, ethisch zu steuern.

Geschichten von einem Mann, der im Restaurant sich einfach, ohne zu fragen an Tellern am Nachbartisch bedient oder der Mann, der mal so eben seinen Ehering verkauft, weil er im Moment Geld für eine Schachtel Zigaretten benötigt. Der seine Frau beauftragt, eine Anzeige für seine Suche nach Frauen aufzugeben. Das klingt bizarr, man lacht. Doch bleibt das Lachen im Hals stecken, wenn man sich einmal in die Situation der Angehörigen versetzt.

Und gewiss lacht man nicht mehr, wenn man hört, wie ein Mensch mit falschen Medikamenten behandelt wird, weil man zunächst die falsche Diagnose stellt, Medikamente, die nicht wirken, aber schreckliche Nebenwirkungen haben.

Ich habe vor, dieses Thema im nächsten Jahr zusammen mit dem DemenzServiczentrum wieder aufzugreifen.

Übrigens -

durch einen Druckfehler ist dieser Vortrag in unserem Programmheft als entgeltfrei gekennzeichnet gewesen. Da haben wir uns natürlich auch gehalten und nicht kassiert. Und genauso werden wir es auch beim letzten Demenz-Vortrag am 14. November 12 machen (Thema: Geschenke für demenziell Erkrankte / Literatur zum Thema Demenz)

Autor:

Heiko Kirchesch aus Wesel

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