Sport
Karate Siam Camp 2019

Kata Bassai Sho
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Seit bereits neunzehn Jahren startet das Fortbildungsprogramm des Shotokan Karate Wesel e.V. mit einem Highlight gleich zu Jahresbeginn. Neben den hiesigen Großveranstaltungen des Deutschen JKA Karate Bundes, Kata Spezial zu Himmelfahrt und dem einwöchigen Sommertrainingslager Gasshuku, Anfang August, bietet das Siam Camp mit seinen japanischen Toptrainern, einschließlich der weltweit angereisten Teilnehmer, eine einzigartige wie familiäre Plattform inmitten der thailändischen Metropole Bangkok.

Die Leser meiner letzten Siam-Berichte werden sich wahrscheinlich denken, schon wieder Bangkok, schon wieder Karate Camp!
Sobald mir der diesjährige Termin bekannt war, fühlte ich gleichermaßen, korrespondierte umgehend innerhalb des Verbandes und bewarb dieses unvergleichliche Ereignis. Schlussendlich fand sich eine Reisegruppe von zwölf Personen. Als Vertreter des Shotokan Wesel e.V. gingen Sensei Thomas Schade und Sensei Jürgen Frömmel vom 11.-13. Januar in der Chulalongkorn Universität mit mir an den Start. Weitere deutsche Teilnehmer kamen aus Osnabrück, Wattenscheid, Braunschweig und Schwerin.

Einem Deja-vu gleichkommend, begrüßte Shihan Omura (8. Dan) zunächst seine, aus dreizehn Ländern bereitstehenden Gäste auf sehr bescheidene wie freundliche Art und Weise. Im Folgenden bat er die Dozenten Shihan Sugimura (8. Dan), Shihan Naka (7. Dan) und Sensei Nakayama (6. Dan) zur Vorstellung ihrer Persönlichkeit zu sich. Dieses geschah kurz und bündig!
Während der letzte Applaus verstummte, knieten wir bereits zur traditionellen Begrüßung nieder, hielten inne, meditierten, grüßten mit gemeinsamer Verbeugung an und legten los.

Entgegen der Vorjahre, in welchen wir von Gastgeber Shihan Omura in der ersten Trainingseinheit unterrichtet wurden, kam diese Ehre nun Sensei Nakayama, dem jüngsten der anwesenden Ausbilder zuteil.
Gemäß unserer Erwartungen startete er umgehend mit den Basics, Hand-, Faust- und Fußtechniken im schulterbreiten Stand!
Wer anfänglichen glaubte, dass dieses keine große Herausforderung sei, wurde im weiteren Verlauf vom mustergültigen Gegenteil überzeugt! Zahlreiche mit hohem Tempo ausgeführte Wiederholungen sowie eine Hallentemperatur von 35°C, zwangen uns schon jetzt dazu, möglichst haushaltend unsere zur Verfügung stehenden Kräfte einzusetzen. Den Oberkörper unterstützende Stände und Schrittfolgen komplettierten diesen ersten Eventeinstieg auf annähernd japanischem Niveau.

Nach sehr willkommener fünfminütigen Trinkpause, gestaltete Shihan Omura den weiteren Ausbau der zuvor praktizierten Inhalte, welche nun an Beispielen von Kombinationen nebst Anwendungen am Partner geübt wurden. Grundlange hierfür boten die ersten fünf Formenläufe (Kata), Heian 1-5. Seine geforderte Anweisung, jede Handlung mit der Ernsthaftigkeit einer realen Auseinandersetzung zu versehen, füllte unser „Dojo“ (Trainingsstätte) augenblicklich mit spürbar zunehmender Energie, lauten Kampfschreien (Kiai) und nicht zu letzt mit riesigen Schweißlachen. Welch ein Spaß!
Es folgte die große Pause, zwanzig Minuten! Flüssigkeitshaushalt ausgleichen, Kohlenhydrate zuführen und nach frischer Luft schnappen!

Genügsam aufgetankt, gewährte uns im Anschluss Großmeister Naka einen Blick in die Welt seiner, weit über den „Tellerrand“ hinausreichenden Kenntnisse. Nakas Interesse, das Wesentliche verschiedenster Kampfkünste mit dem modernen JKA-Karate verschmelzen zu lassen, verlangte höchste Aufmerksamkeit wie physische Dauerbereitschaft. Im Kern behandelten wir Sequenzen fortgeschrittener Formen (Kata) der Meisterklasse. Über präzise Technikschulung gelangten wir zu konkreten Anwendungsbeispielen, welche im finalen Verlauf als Selbstverteidigung endeten. Schnelligkeit, Gewandtheit und Dynamik sollten zuletzt vereint zur Niederlage des Angreifers führen. Mit der Wahrnehmung, nicht nur seine vermeintlichen Gegner erfolgreich bekämpft, sondern ebenfalls seinen inneren „Schweinehund“ besiegt zu haben, beendeten wir unseren ersten Trainingstag völlig erschöpft aber ausgeglichen und zufrieden mit traditioneller Verabschiedung.

Zur unmittelbaren wie dringend erforderlichen Regeneration trafen wir uns ab nun täglich in der Uni- Sportbar, direkt um die Ecke. Das Angebot vielfältiger Proteindrinks und eine große Auswahl tropischer Früchte, waren während unserer netten Talkrunden ebenso gefragt wie thailändische Reis- und Nudelgerichte. Abschließend vervollständigten professionelle Sportmassagen unser Tagesrehabilitationsprogramm ebenso, wie das sehnlich erwartete Bierchen am Ufer des Chao Phraya.

Abgesehen vom kontinuierlich steigenden Schwierigkeitsgrad, erhielten wir strukturell und schematisch vergleichbare, sensationell aufeinander abgestimmte Lehrstunden in den Folgetagen.

Auch wenn wir körperlich ein wenig angeschlagen dieses neunzehnte Siam Camp hinter uns ließen, überwog am Ende ein gänzlich wohltuendes Gefühl äußerster Gelassen- und Zufriedenheit. Einfach super!

Mit Klarheit wiederholt die richtige Entscheidung getroffen zu haben, hoben wir drei Stunden später vom Inlandsflughafen Bangkok Suvarnabhumi Airport, in Richtung Äquator, mit Ziel Koh Samui ab.
Innerhalb unserer Verweildauer von zwölf Tagen, genossen wir nun auf der Insel einen gelungenen Mix aus Sport, Massagen, Strandurlaub, Dschungeltouren und Kultur.

Um all dieses miterleben zu können, muss man kein Profi sein!
Informieren Sie sich auf www.karate-wesel.de
und werden Sie Mitglied unserer Shotokan Geschichte.

Autor:

Michael Jarchau aus Wesel

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