Patienten warten oft zu lange - Keine Angst vor dem Gang ins Krankenhaus
Ärzte am Evangelischen Krankenhaus in Wesel in großer Sorge

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Die Krisensituation rund um den Coronavirus ist derzeit stabil. Auch im Evangelischen Krankenhaus in Wesel. “Seit Beginn der Pandemie haben wir hier im Evangelischen Krankenhaus 23 Patienten mit Covid 19 behandelt”, so der Ärztliche Direktor Dr. med. Malte Mazuch. Seit 14 Tagen gibt es keinen neuen Fall.

Sorge macht den Ärzten aber vor allem, dass immer noch viele Patienten den dringend nötigen Gang ins Krankenhaus scheuen. “Es macht uns Sorge, dass viele Patienten zu lange warten aus Angst vor dem Coronavirus. Sie warten oft so lange, dass es schon fast zu spät ist”, sagt der Hygienebeauftragte Arzt Dr. med. Rüdiger Schmidt.

Alle Abteilungen sind betroffen, aber vor allem bei Bauchinfektionen lässt sich ein enormer Zuwachs feststellen. Sei es ein entzündeter Blinddarm oder die Gallenblase. “Viele Patienten gehen viel später mit Bauchschmerzen zum Arzt und das kann fatale Folgen haben”, so Dr. Schmidt. Die Verläufe sind schwerer, komplizierter und hätten vielleicht vermieden werden können.

Die Hygienestandards sind weiterhin hoch und so hat das Evangelische Krankenhaus die Eingänge für Patienten und Besucher strikt getrennt. Wer zur Untersuchung ins Krankenhaus geht, der kommt wie gewohnt über den Haupteingang zur Anmeldung. Und um eine Wartezeit zu verkürzen, kann jeder im Internet den Anmeldebogen ausdrucken und Zuhause ausfüllen. Vor Ort wird dann noch die Temperatur gemessen.

Dies gilt auch für Besucher, die jedoch zu den Besuchszeiten von 15 - 19 Uhr über den Seiteneingang am Vitalis Zentrum ins Krankenhaus gelangen.

Bei den insgesamt 23 behandelten Patienten mit Covid 19, gab keine Übertragung des Virus an andere Patienten oder das Pflegepersonal.

“Wir sind aktuell nicht im Krisenmodus, unsere Aufmerksamkeit ist aber hoch, die Logistik ist scharf gestellt, die Isolationsstation und die Reservebetten bei Bedarf sofort einsetzbar, aber alle behandlungsbedüftigen Patienten sollen sich nicht scheuen ins Krankenhaus zu kommen”, sagt Dr. Schmidt und Dr. Mazuch fügt noch hinzu:” Wir sind derzeit wieder im normalen Behandlungsbetrieb. Niemand muss Angst haben. Da ist die Ansteckungsgefahr in der Fußgängerzone, wo keine Hygienevorschriften gelten und die Abstände oft nicht eingehalten werden in jedem Fall höher.

Autor:

Ines Wenzel aus Wesel

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