Die Agentur für Arbeit Wesel zieht Bilanz
Weniger Menschen in Arbeit

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Das Coronavirus hat Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt im Kreis Wesel. Die Arbeitslosenquote 2020 liegt bei 6,6 Prozent und ist damit im Vergleich zu den vergangen zwei Jahren wieder gestiegen. Allerdings ist die Quote verglichen mit den Jahren 2015 bis 2017 niedriger und damit ist die Pandemie eher verhalten auf dem Arbeitsmarkt spürbar.

Eine Quote von 6,6 Prozent bedeutet, dass im letzten Jahr 16.099 Menschen im Kreis Wesel ohne Arbeit waren. Das waren mehr, als in den zwei Jahren davor: 2019 lag die Quote bei 5,9 Prozent und 2018 bei 6,3 Prozent. In den Jahren 2015 bis 2017 meldete die Agentur für Arbeit Wesel wiederum höhere Quoten von 6,9, 7,1 und 7,5 Prozent. Das Coronavirus hat demnach zu mehr Arbeitslosigkeit im vergangenen Jahr geführt, aber nicht so spürbar wie vielleicht vermutet.

Kurzarbeit

Bei den Statistiken ist allerdings zu berücksichtigen, dass viele Unternehmen im Kreis Kurzarbeit beantragt haben. Besonders der Monat April sticht hervor, in dem sich 2.887 Unternehmen in Kurzarbeit befanden und damit 20.187 Menschen. Somit war „jeder siebte Arbeitnehmer im April von Kurzarbeit betroffen“, wie Gabriele Sowa, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit erläutert. „Besonders betroffen sind im Kreis der Kfz- und Einzelhandel, die Gastronomie, der Dienstleistungssektor sowie die verarbeitende Metall- und Elektroindustrie.“

Die Möglichkeit der Kurzarbeit stellt in dieser Pandemie aus Sicht der Agentur für Arbeit eine wichtige Stütze dar. So erklärt Barbara Ossyra, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, dass „Menschen mit geringer Qualifikation die ersten sind, die ihren Job verlieren. Über das Kurzarbeitergeld wird an Fachkräften festgehalten.“ Der Fachkräftemangel ist weiterhin spürbar und so setzt die Agentur für Arbeit 2021 weiterhin und verstärkt auf die Qualifizierung für Arbeitssuchende und Beschäftigte, auch während der Kurzarbeit.

Fachkräfte

Die Unternehmen im Kreis suchten 2020 Fachkräfte, meldeten insgesamt aber mit 12.022 offenen Stellen um 35,7 Prozent weniger als 2019. „Arbeitgeber hatten Probleme, Azubis zu finden“, wie Kevin Hebink, Arbeitsvermittler der Agentur berichtet, 220 Betriebe beantragten die Ausbildungsprämie. Der Beratungsbedarf habe zugenommen, Unsicherheit die Gespräche geprägt, vor allem in Bezug auf das Kurzarbeiter- und Insolvenzgeld. Bis zu 500 Anrufe pro Woche gingen zu Spitzenzeiten von Seiten der Arbeitgeber, bis zu 1.900 von Arbeitnehmern ein. Die Kapazitäten der Telefon-Hotline wurden personell verstärkt. Bis zu 120 Mitarbeiter der Agentur waren telefonisch im Einsatz.

Digitalisierung

Vor weitere Herausforderungen sah sich die Agentur für Arbeit von jetzt auf gleich gestellt: „Heute der Beschluss, morgen die Umsetzung“ fasst Hebink die Situation zusammen, in der sich der Arbeitsalltag ad hoc veränderte: Schließung aller Standorte, Homeoffice, Beratung telefonisch, schriftlich oder online statt persönlich, digitale Bearbeitung der Anliegen. „Von Beginn an“, so Barbara Ossyra, „haben wir die Technik ausgebaut.“ So ist beispielsweise eine App entwickelt worden, die Identifizierungen möglich macht. „Zur Arbeitslosmeldung benötigen wir den Personalausweis“, bringt die Vorsitzende der Geschäftsführung an. Mithilfe der App kann die Identifizierung digital erfolgen. „7.600 Mal wurde die App genutzt. Wir hoffen, dass der Gesetzgeber diese Möglichkeit weiterhin zulässt, das wäre ein gutes Angebot.“

Das digitale Angebot, der eService soll weiter ausgebaut werden. Die persönliche Beratung vor Ort ist möglich, Beratungsbüros sind eingerichtet. Die Hotlines zur telefonischen Kontaktaufnahme sind offen.

Autor:

Denise Brücker aus Hamminkeln

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