Geschichten aus dem Marienviertel
„Wir wollen doch alle in den Himmel!“

Ursula Aufermann, Sylvia Wilczek, Erika Matzner, Hiltrud Gottschlich und Johanna Koch arbeiten in der Kleiderkammer. | Foto: Klaus Gebhart
  • Ursula Aufermann, Sylvia Wilczek, Erika Matzner, Hiltrud Gottschlich und Johanna Koch arbeiten in der Kleiderkammer.
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  • hochgeladen von Esther Maria Burmann

An diesem Tag sind drei der fünf Verkäuferinnen über 80 Jahre alt, die Einkaufstüten der Kunden voll, die Preise klein … verkehrte Welt an der Hauptstr. 78? Nein, Montagnachmittags von 14 bis 16 Uhr gibt es das tatsächlich in der Kleiderkammer der Elisabeth – Konferenz; etwas versteckt gelegen an der Kreuzung vor dem Marienhospital.

Sylvia Wilczek, Chefin und eine der Jüngeren unter den aktiven Frauen, weiß gar nicht mehr genau, seit wann es den Laden schon gibt: „Mindestens 40 Jahre“, aber er sei wichtiger denn je, weiß sie, denn die Nachfrage nach gebrauchter und preiswerter Kleidung steigt wieder. Ihre Kollegin Hiltrud findet, das Beste sei die Nachhaltigkeit. Pro Jahr werden in Deutschland fast eine Million Tonnen Kleidung weggeworfen - in der Kleiderkammer ist das kein Thema: Gute Ware findet hier eine neue Verwendung und die Lumpen gehen direkt an die „Ruhrtalengel“, die damit ihre kostenlosen Angebote für Kinder sichern.

Zusammenhalt und Engagement

Unter den Ehrenamtlichen fällt die gute Laune, der Zusammenhalt und das Engagament auf. Für Ursula Aufermann war es damals ganz leicht in die Gruppe zu kommen: „Hab’s mir angesehen, hat mir gefallen, wurde angesprochen und wir waren gleich beim Du“. Johanna Koch ist ganz offen: „Mir geht es gut, davon will ich etwas abgeben durch meine Unterstützung für die Kleiderkammer.“

Hiltrud Gottschlich bringt es mit einem Augenzwinkern auf den Punkt: “Wir wollen doch alle in den Himmel kommen“.

Alle Frauen sind sich einig, dass ihre Arbeit und die Bewegung sie auch gesund und aktiv hält – auch wenn sie nach zwei Stunden Dienst „richtig kaputt“ sind, aber zufrieden nach Hause gehen.

Mehr Kleiderspenden

Was wünschen sich die Aktiven? Mehr gespendete Wäsche und Kleidung - sauber und gewaschen sollte sie sein. Auch Bettwäsche und Schuhe können Montags nachmittags gebracht werden.

Hinter der Kleiderkammer steht die Elisabeth-Konferenz, ein Frauenkreis der Kirchengemeinde St. Marien, der auch noch weitere soziale Angebote bietet. So gibt es regelmäßig liebevoll gestaltete Geburtstagsfeiern mit Kaffee, Kuchen und Musik für über 80-Jährige, die mit Begleitung kommen dürfen.

Autor:

Lokalkompass Witten aus Witten

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