Urologische Ambulanz im EvK
Was ein Apfel mit der Prostata zu tun hat

Ab etwa 50 Jahren beginnt bei über der Hälfte der Männer ein überschießendes Zellwachstum in der Prostata: Die gutartige Prostatavergrößerung zählt neben Herz- und Kreislauferkrankungen zu der häufigsten Erkrankung bei Männern. Wie sich die benigne Prostatahyperplasie behandeln lässt, erläuterte Prof. Dr. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Klinik für Urologie am Evangelischen Krankenhaus Witten, bei seiner beliebten Führung durch die Urologische Ambulanz und stellte dabei einen weitverbreiteten Irrtum richtig: „Häufig wird gesagt, eine vergrößerte Prostata muss geschält werden. Doch das ist ein völlig falscher Begriff“, sagte Prof. Dr. Wiedemann und nahm zur Veranschaulichung einen Apfel samt Entkerner zur Hand. „Eine Prostata wird nicht geschält wie eine Kartoffel, sondern von innen entkernt wie ein Apfel“, erklärte der Urologe. Am EvK Witten wird dieses Ausschälen mithilfe des Greenlightlasers besonders schonend durchgeführt, indem überschüssiges Gewebe verdampft wird. Da das grüne Licht vom roten Blutfarbstoff besonders gut absorbiert wird, ist der Eingriff nahezu unblutig, denn kleine Blutgefäße werden sofort verschweißt. „Ein großer Vorteil für Patienten mit Blutverdünner“, so der Urologe.

Die bei Männern weitbreitete Angst vor einer Spiegelung nahm der Professor für Urogeriatrie den zahlreichen Besuchern, indem er anschaulich zeigte, wie beweglich das flexible Zytoskop, das bei einem solchen Eingriff zum Einsatz kommt, tatsächlich ist: Er tauchte mit dem speziellen Endoskop kurzerhand in einer Damenhandtasche ab spürte dort im hintersten Winkel eine Briefmarke auf, die auf dem Bildschirm beinahe wie ein großes Gemälde wirkte. „Die Kamera bildet das Gesehene stark vergrößert ab, sodass wir selbst kleinste Steine entdecken“, so Prof. Dr. Wiedemann.

Die Führungen durch die Urologische Ambulanz im EvK Witten finden im 2-Monats-Rhythmus statt. Die nächste Führung ist voraussichtlich am Donnerstag, 24. August. Beginn ist um 17 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Autor:

Ev. Krankenhausgemeinschaft aus Herne

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