Mein erstes Auto: Otto Koepke erzählt von seinem Opel Rekord

Trauriger Abschied: 1965 gab es eine letzte Urlaubsfahrt mit dem Opel Rekord nach Holland, doch danach musste sich Otto Koepke von ihm trennen. | Foto: privat
  • Trauriger Abschied: 1965 gab es eine letzte Urlaubsfahrt mit dem Opel Rekord nach Holland, doch danach musste sich Otto Koepke von ihm trennen.
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In unserer Reihe „Mein erstes Auto“ erzählt Leser Otto Koepke von seiner „ersten Liebe“ in Sachen fahrbarer Untersatz: „Mein erstes Auto war ein Opel Rekord, Baujahr 1953, für2 300 D-Mark 1956 aus zweiter Hand gekauft. Das war in dieser Zeit viel Geld.

Den Führerschein machte ich 1950 bei Alex Voss in Herbede. 1956 war ich schon 28  Jahre alt und ein gestandener „Junggeselle“, wie man zu sagen pflegte, und hatte auch wenig Glück mit Frauen.

Traum von der großen Freiheit

Mein Traum war ein Auto und die große Freiheit, überall hinzufahren. Für mich als Schreinergeselle eigentlich eine Nummer zu groß. Somit hatte ich mehr Neider als Bewunderer für meine neue Anschaffung. Dabei ist das Auto kein Statussymbol, sondern eine große Einschränkung für andere Bedürfnisse. Die Klassifikation der Menschen war vor 60 Jahren noch sehr stark ausgeprägt, heute längst überholt.
Die erste Fahrt ging gleich 1957 nach Plön hinter Hamburg. Meine Kasse war fast leer, für Benzin fuhr ich Freunde und Bekannte durch die Gegend. Ich tankte nur für 5 oder 10 D-Mark, der Tank wurde nie voll. Ein Liter Benzin kostete damals 45  Pfennig.
Natürlich war an Italien und Spanien nie zu denken, da waren die Finanzen begrenzt. Meine erste Urlaubsfahrt ging 1957 nach Holland an die Nordsee zum Camping. Das Land gefiel mir sehr gut und wurde zehn Jahre lang meine zweite Heimat.
Inzwischen wurde ich Familienvater, und meine Lage wurde kritisch. Mein Auto setzte stark Rost an (Kotflügel, über den Lampen, die Türen), was mir großen Kummer machte. 1963 wurde mein Gefährt zehn Jahre alt. Aber als Handwerker wusste ich auch einen guten Rat. Unter die Türen zog ich Holzbalken ein und stabilisierte die Bleche, die bedrohlich klapperten. Nochmal zwei Jahre TÜV retteten vor dem Untergang. 1965 folgte die letzte Fahrt nach Holland und ein trauriger Abschied.“

Mitmachen: Und was war Ihre „erste Liebe“ in Sachen fahrbarer Untersatz? Ging es damit über die Alpen oder gar bis nach Südspanien? Schreiben Sie uns von Ihrem ersten Auto - bitte mit Foto - an: redaktion@wittenaktuell.de oder per Post an „Witten aktuell, Poststraße 28, 58452 Witten.
Oder noch schneller: Bürgerreporter werden und hier auf Lokalkompass einstellen.

Autor:

Lokalkompass Witten aus Witten

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