Telekom und ihr Glasfasernetz

Jau, da erzählt uns, den Verbrauchern und potentiellen Kunden, die Telekom seit einiger Zeit, dass sie ein Glasfasernetz in Witten (MITTE, Heven, Teilen von Annen) verlegen will. Dazu benötigt die Telekom ca. 1700 sogenannte Vorverträge um ein Argument für eine Millioneninvestition zu haben. Andere renommierte Städte wie Münster wären an den Vorverträgen gescheitert und deshalb Glasfasernetzlos … bisher. Nun hat Witten die „einmalige“ Chance ein Glasfasernetz zu bekommen. TOLL … GEIL … nur, man könnte es auch für einen verfrühten Aprilscherz halten, was zur Zeit durch die Presse geistert. Da wird als Stichtag der 31. März genannt. Bis zu dem Tag MÜSSEN es exakt 1650 Vorverträge sein … Wenn nicht … Witten Pech! Nun steht in der Zeitung, wird die Frist um 4 Wochen verlängert, weil „nur noch“ 270 Vorverträge fehlen würden. Soweit so gut … oder auch nicht.

In den letzten Wochen standen 4 (!!!!) mal Vertreter vor unserer (Mieter) Tür und wollten uns einen Vorvertrag verkaufen. Der Hauseigentümer wäre einverstanden und ein Vertreter suggerierte sogar das EIN Mieter im Haus bereits einen Vertrag unterschrieben hätte. Wer das sein soll, wollte er aus Daten rechtlichen Gründen nicht sagen. Verständlich!

Ein Vertreter erzählte mir, dass der Wohnungsanschluss „selbstverständlich“ Kostenlos erfolgen würde. Soweit so gut! Oder nicht? Die Sache hat einen Hacken, einen ganz entscheidenden, über den allerdings niemand spricht. Der Anschluss in der Wohnung, um damit mal zu beginnen, müsste bei UNS bis ins hinterste Zimmer verlegt werden. Wer zahlt denn da die Kosten? Zudem weiß ich als Mieter nicht, wo ich Ende des Jahres lebe. Immer noch in der gleichen Wohnung? Wie mir geht es mit Sicherheit auch noch anderen Mietern, die bei Umzug einen Vertrag am Bein haben, den die Telekom nicht erfüllen kann, weil es am nächsten Ort kein Glasfaserkabel gibt.

Rechnet man diese Tatsache und die Tatsache, dass es genauso gut Hausbesitzer gibt, die sich das bis Ende des Jahres anders überlegen und ein besseres Angebot erhalten … ist die zahl 1650 schon mal ein Aprilscherz!

Nur, warum verlegt die Telekom nicht einfach das Kabel ihres Herzens? Die Kunden kommen von ganz alleine, liegt erst mal das Kabel vor ihrer Türe. So habe ich das an meinem ersten Wohnort erlebt. Eine Sackgasse mit Reihenhäusern. Dort verlegte die RWE Gasleitungen OHNE Vorverträge! Das heißt, im gesamten (!) Ort wurden Gasleitungen verlegt und nicht nur an den Hauptstraßen. Die Kunden kamen so nach und nach … haben sie doch von Öl auf Gasheizung umgestellt, so wie wir.

Ebenso verlegte ein Regionaler Konzern (NetCologne) seine Kabel nicht nur in unserem Ort und siehe da, die Kunden kamen von ganz alleine. Die Telekom läuft mit ihrem Vorhaben Gefahr, dass Konkurrenten „einspringen“ und ihrerseits die Gunst der Stunde nutzen, um ihre Kabel hier zu verlegen und die Kunden weg zu schnappen.

Mit anderen Worten, haben die Leute erst mal eine Glasfaserleitung vor der Türe, kommen sie ganz von alleine auf die Idee, sich „anzuschließen“. Und vor allem, finden diese Schauvertragsabschlüsse mit Leuten, die nie im Leben einen Internetanschluss haben werden, statt, nur um die Quote zu erfüllen.

Also, liebe Telekom, verlegen Sie Ihr Glasfaserkabel OHNE dubiose Vorverträge und gehen Sie davon aus, dass die mündigen Kunden ganz von alleine kommen, weil sie nun eine Alternative zu den bisherigen Kabelnetzbetreibern haben. Denn alles andere ist Augenwischerei und eine Bevormundung von Bürgern. Zudem werden Vorverträge abgeschlossen, die jeglicher Grundlage entbehren. Letztendlich stellt die Telekom Ende des Jahres fest, dass von den abgeschlossenen Vorverträgen nur wenige realisiert werden können und deshalb doch kein Glasfaserkabel verlegt werden kann. Das verärgert nicht nur die Kunden mit Vorverträgen sondern schreckt auch potentielle Neukunden ab. Was ist den nun am Ende besser?

Ach übrigens, wir haben hier im Mehrfamilienhaus auch einen Kabelnetzanschluss … Ganz OHNE Vorvertrag. Nur, nicht jeder Mieter hat auch einen Kabelnetzvertrag abgeschlossen bzw. nutzt auch den Kabelnetzanschluss. Fragen Sie mal warum?

Und ICH als Mieter lasse mich nicht von einem Unternehmen bzw. ihren Drückerkolonnen, unter Druck setzen nur damit angebliche Pläne umgesetzt werden (können) die letztendlich mit einem großen Fragezeichen versehen sind. Anstatt viel Geld in Werbung zu stecken, hätte man das Glasfasernetz schon mal ausbauen können.
Da hatte man wohl die falschen Werbestrategen engagiert.

Autor:

Claus Lippe aus Witten

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