Zurzeit keine Prüfungen: Auch Fahrschulen trifft die Corona-Krise

Einschränkungen während der Coronakrise: Fahrlehrer Fritz Bullert trägt ebenfalls eine Mund-Nasen-Maske.  | Foto: Peter Benedickt
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Unter den vielen Menschen, Unternehmen, Vereinen und Institutionen, die von der Coronakrise aus der Bahn gerissen wurden, befinden sich auch die Fahrschüler und Fahrschulen. Denn auch hier greifen die behördlichen Maßnahmen, die angeordnet wurden, um die Ausbreitung zu verhindern, tief in das Leben und die Abläufe ein. Auch Fritz Bullert von der „Fahrschule Fritz Bullert“ aus Arnsberg-Bruchhausen hat die Härten der Anordnungen zur Eindämmung der Pandemie gleich mit voller Härte zu spüren bekommen.

„Ich habe meinen Enkel Erasmus Thomanek im Oktober 2018 als Fahrlehrer eingestellt und musste ihn für den Monat April entlassen. Natürlich stelle ich ihn im Mai wieder ein. Denn schließlich soll er voraussichtlich im Januar 2021 den Betrieb übernehmen.“ Der Inhaber war vorsichtig, hat direkt bei Bekanntgabe der Pandemie am 20. März seine Tätigkeit eingestellt: „Rund 60 Fahrschüler waren davon betroffen.“ Jetzt ist es ruhig in den Räumen des Unternehmens, der praktische Unterricht leidet, auch die Theorie. Wo sonst fünf Pkw und fünf Motorräder der unterschiedlichsten Kategorien auf den Straßen bewegt werden, dreht sich jetzt kaum ein Zündschlüssel.

Prüfungen frühestens im Juni

Auch sonst gab es das ein oder andere Problem zu lösen, bevor es zum absoluten Stillstand kam: „Nach anfänglichen Diskussionen mit dem Leiter des TÜV Hagen am 23. März musste dieser einräumen, dass keine Prüfungen mehr durchgeführt werden konnten. Ich hatte die Teilnahme an Prüfungen ab diesem Termin bereits verweigert und auf den Erlass der Landesregierung hingewiesen.“ Die Prüflinge konnten demnach weder praktisch noch theoretisch geprüft werden und sollen nun frühestens im Juni 2020 erneut zugelassen werden. Damit die Sorgen nicht noch größer werden: Die entsprechenden Fristen wurden verlängert.

Engpässe erwartet

Es ist aber zu erwarten, dass es bezüglich der Prüftermine seitens des TÜV zu erheblichen Engpässen kommt. Wobei es theoretisch möglich wäre, Prüfungen durchzuführen, laut Erlass sind hier drei Personen erlaubt. Beim Unterricht allerdings dürfen nur zwei Personen im Auto sitzen.
Nach der Fahrt geht die Arbeit weiter, das Fahrzeug muss gereinigt, desinfiziert und mindestens zehn Minuten gelüftet werden. Bezüglich des Unterrichts werden vornehmlich zur Prüfung anstehende Schüler in den Fahrschulräumen zugelassen. Auch hier müssen strenge Kriterien angewendet werden: Durch die Größe der Unterrichtslokalitäten kann gleichzeitig nur fünf Personen das nötige Wissen im Straßenverkehr vermittelt werden. Um nicht ganz den Kontakt zu verlieren, haben die Fahrschüler zum großen Teil Apps vom Fahrschulverlag. Fritz Bullert: „Ich lasse viermal die Woche entsprechende Bögen ausfüllen und korrigiere sie mit entsprechenden Erklärungen individuell. Das ist zwar aufwendig, aber ich halte das für intensiver. Was nötig ist, ist eben nötig.“ Ein kleiner Lichtblick, dass wenigstens der praktische Motorradunterricht problemlos durchgeführt werden kann.

"Schwer zu begreifen"

Aber nicht nur das Lernen von Vorfahrtsregeln, Verkehrsschildern oder Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung ist im Moment von Problemen bestimmt. Auch die Erst-Hilfe-Kurse sind zurückgestellt. Wann sie wieder beginnen, entscheiden die entsprechenden Institutionen.
Bereits seit 1981 besteht die Fahrschule, jetzt kann Fritz Bullert nur den Kopf schütteln: „Welche Unordnung dieser kleine Virus anstellt, ist schwer zu begreifen. Solch eine Situation habe ich in den ganzen langen Jahren noch nie erlebt.“

Autor:

Lokalkompass Arnsberg-Sundern aus Arnsberg

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