Kevelaerwallfahrt der Bedburg-Hauer Pfarreien am 19. September 2010

Manche Prozessionen kommen daher, als ob sie die Mauern von Jericho zum Einstürzen bringen wollen. Trompeten und Hörner zeigen: „Wir sind hier!“ und vielleicht auch „Wir sind wer!“. Man pilgert jedoch um leerer zu werden, ein Stück vom alltäglichen Leben zurück zu lassen um an einem Ort wo viel Gnade gespendet wurde, hoffentlich Gnade zu empfangen.

Kurz vor halb elf versammeln sich alle Pilger aus Bedburg-Hau in der Beichtkapelle. Fußpilger haben sich schon ganz früh von Schneppenbaum aus auf den Weg gemacht. Fahrradpilger starteten als es gerade hell wurde. Sie trafen sich in Kevelaer vor der Gnadenkapelle für eine kurze Andacht.

Keine Fahnen, keine Musikkapelle. Nur eine Kerze mit den Namen der beiden Pfarreien der Gemeinde Bedburg-Hau, Sankt Antonius und Sankt Peter, haben sie dabei, und ein einfaches Kreuz, das später bei der Kreuzwegandacht mitgetragen wird.

In einer kurzen, feierlichen Prozession wird vom jüngsten Pilger die Kerze hineingetragen. Es rührt immer wieder, wenn junge Leute wichtige Aufgaben übernehmen. Es passt so schön zur hl. Gottesmutter Maria.
Einen kurzen Filmbeitrag über das Hineintragen der Kerze können Sie sich hier anschauen.

Kreisdechant Jürgen Lürwer, Pfarrer von Sankt Antonius, geht in der hl. Messe auf das Pilgern ein. Er pilgerte zu Fuß und weiß wovon er redet. Die Beichtkapelle ist geschaffen für kleinere Gruppen und für eine größere Andacht für das gesprochene Wort, im Gegensatz zur barocken Dekoration der Basilika, wo das Auge viel zu tun hat.

Die Votivkerze bleibt nach der hl. Messe noch eine Weile im Kirchenraum. Wird dann zur Kerzenkapelle gebracht, wo sie mit vielen anderen Kerzen aufbewahrt wird. Auch die Kerze Seiner Exzellenz Herr Bischof Genn, die er bei seinem ersten Besuch in Kevelaer spendete, befindet sich darunter.

Mittags traf sich die Pilgergruppe zur Kreuzwegandacht. In den Gebeten zu den einzelnen Stationen wird stets Bezug genommen auf das Leben heute. Auch in diesem Jahr waren die Texte einprägsam. Einen kurzen Filmbeitrag zur 13. Station können Sie sich hier anschauen.

Die Texte zur Andacht bereitete Annemarie Hoenzelaer vor. Es war erfreulich, dass auch in diesem Jahr neue Menschen gefunden wurden diese vorzutragen. Es ist eine besondere Herausforderung die man sich da stellt.

Mit Dank an die Eltern für die Genehmigung der Publikation der Bilder ihres Kindes!
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