Langendreerer Schriftsteller
Ausstellung in der Lutherkirche erinnert an Wolfgang Welt

Mitglieder des Organisationsteams freuen sich auf die Eröffnung der Wolfgang-Welt-Ausstellung in der Lutherkirche (v.l.): Martin Willems, Andrea Busche, Frank-Dagobert Müller, Gaby Wörenkämper, Karsten Höser, Brigitte Bablich und Rolf Hiby.  | Foto: Demuth
  • Mitglieder des Organisationsteams freuen sich auf die Eröffnung der Wolfgang-Welt-Ausstellung in der Lutherkirche (v.l.): Martin Willems, Andrea Busche, Frank-Dagobert Müller, Gaby Wörenkämper, Karsten Höser, Brigitte Bablich und Rolf Hiby.
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Wolfgang Welt kehrt in seine Langendreerer Heimat zurück. Am Mittwoch, 19. Juni, dem Tag, an dem der Schriftsteller vor drei Jahren verstarb, wird in der Lutherkirche, Alte Bahnhofstraße 166, die Ausstellung "Aber ich schrieb mich verrückt" eröffnet, um an sein Leben und sein Werk zu erinnern.

"Zu Lebzeiten war Wolfgang Welt ein Geheimtipp", sagt Martin Willems vom Heinrich-Heine-Institut in Düsseldorf, das den Nachlass des 1952 geborenen Schriftstellers verwaltet. "Die allermeisten haben seine Offenheit und sein einmaliger Stil begeistert", so Willems.
Auf Wunsch der Familie fand Welts Nachlass dann in Düsseldorf ein Zuhause. "Beim Aufarbeiten haben wir gemerkt, dass das Material ist, das man präsentieren muss", so Willems. Dies war 2018 zunächst im Heinrich-Heine-Institut der Fall; jetzt kommt die Ausstellung nach Langendreer. Stolz sei sie, erklärt Wolfgang Welts Schwester Gaby Wörenkämper, weil er früher nicht so viel Anerkennung erhalten habe.
Welt verfasste in den 70er und 80er Jahren zahlreiche Literatur- und Musikkritiken für das Magazin "Marabo" sowie renommierte Zeitschriften, wie den "Musikexpress". Nachdem 1983 eine schizophrene Psychose bei ihm diagnostiziert wurde, arbeitete er als Nachtwächter, darunter viele Jahre im Schauspielhaus, und schrieb parallel dazu mehrere Romane.

Lebengeschichte erzählt

In seinen Werken, etwa „Peggy Sue“, „Der Tick“ und „Fischsuppe“, vollzog er seine Lebensgeschichte nach. So kommen viele Menschen aus dem Stadtteil darin vor. "Und viele Langendreerer hatten Berührungspunkte mit ihm", hat Karsten Höser von Langendreer hat's im Rahmen der Ausstellungsvorbereitungen festgestellt.
Zu den Exponaten, die in der Lutherkirche gezeigt werden, zählen Originalmanuskripte, Briefe, die Schreibmaschine, auf der Wolfgang Welt seine Romane verfasst hat, und das Kostüm, das er in der Inszenierung „Hughie“ des Schauspielhauses trug. Daneben werden zahlreiche Fotos zu sehen sein, viele davon erstmalig. "Darauf wird sich der ein oder andere Besucher wiederfinden", ist Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche überzeugt.
Organisiert wird die Ausstellung von mehreren Institutionen, darunter Langendreer hat's, Langendreer liest, LutherLAB, Verkehrs- und Geschichtsverein Langendreer/Werne, Werbegemeinschaft Alter Bahnhof und „Zwischenfall“. Finanziell unterstützen Bochum Marketing, der Verfügungsfonds von WLAB und die Bezirksvertretung Bochum-Ost die Ausstellung, so dass sowohl deren Besuch als auch der der Begleitveranstaltungen frei ist.

Eröffnung mit Lesung

Bei der Eröffnung am Mittwoch, 19. Juni, um 19 Uhr wird der Schriftsteller Frank Goosen aus dem Werk von Wolfgang Welt vorlesen. Ebenfalls Lesungen werden der Schauspieler Thomas Anzenhofer (22. Juni) sowie der Regisseure Arne Nobel (7. Juli) gestalten, die Welt beide am Schauspielhaus kennenlernten. Weitere Künstler sind Helmut Brasse, der Musik von Buddy Holly, Welts musikalischem Idol, spielen wird (28. Juni), Hörfunkmoderator Mike Litt, ein langjähriger Freund (29. Juni), Klaus Märkert (12. Juli) und Peter Zontkowski (19. Juli), die wie Welt als DJ im "Apple" auflegten, sowie der Autor Rainer Küster (27. Juli), den Welt als Dozenten an der Ruhr-Universität kennenlernte.
Die Ausstellung "Aber ich schrieb mich verrückt" ist bis zum 27. Juli jeden Freitag und Samstag von 15 bis 19 Uhr in der Lutherkirche zu sehen. Weitere Informationen, auch zu den Veranstaltungen, gibt es unter www.langendreer-hats.de.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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