Prinz Regent Theater setzt Reihe „Artist in Residence“ auch in der Spielzeit 2019 / 2020 fort
Das Netzwerk des Christoph Iacono

Christoph Iacono setzt seine "Artist in Residence"-Reihe im Prinz Regent Theater in der Spielzeit 2019 / 2020 fort. | Foto: Michalak
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„Dass ich 'Artist in Residence' am Prinz Regent Theater geworden bin“, erinnert sich Bühnenmusiker Christoph Iacono, „hat sich im Frühsommer 2018 ganz kurzfristig ergeben.“ - Die Reihe geht in der Saison 2019 / 2020 in ihre zweite Spielzeit.
Da Anne Rockenfeller die Leitung der Bühne im Bochumer Südwesten sehr kurzfristig übernommen hatte, war Mitte 2018 schnell klar, dass Gastspiele den Spielplan der kommenden Saison bestimmen würden. Die „Artist in Residence“-Reihe war da ein Fixpunkt. „Ich habe dann eine eigene Reihe kuratiert“, erklärt Iacono.
Dabei ist der Musiker in Bochum schon lange kein Unbekannter mehr. Er blickt zurück: „Seit 2008 bin ich häufig in Bochum. Bis 2010 habe ich unter dem Intendanten Elmar Goerden am Schauspielhaus gearbeitet und unter anderem die Weihnachtsmärchen 'Der Zauberer von Oz' und 'Der gestiefelte Kater' musikalisch betreut. Auch Otto Sander und Burghart Klaußner habe ich bei einem Liederabend als Pianist begleitet. Meine Anbindung an die Stadt habe ich seit dieser Zeit niemals verloren.“

Feste Größe an großen deutschen Bühnen

Dabei ist Iacono, der auch schon am Rottstr5-Theater tätig war, an vielen deutschen Theatern eine feste Größe: Er arbeitet unter anderem am Thalia Theater Hamburg, am Schauspiel Frankfurt und am Staatstheater Saarbrücken, wo „Mélodie! Maladie! Mélodrame!“, ein musikalischer Abend zum Leben Ingrid Cavens, entstanden ist, der im vergangenen Juni auch im PRT zu sehen war.
„Diese sehr aufwendige Produktion ist für die 'Artist in Residence'-Reihe eher untypisch“, ordnet Iacono ein, „passt aber ideal nach Bochum.“- Schließlich hat der legendäre Peter Zadek die Sängerin und Schauspielerin Caven einst nach Bochum eingeladen. Der Schauspielhaus-Intendant Zadek, dessen Amtszeit von 1972 bis 1979 vielen noch heute als Blütezeit des Traditionshauses an der Königsallee gilt, beschäftigt Christoph Iacono dabei schon länger: „Im Jahr 2013 habe ich im Stadtarchiv einen Abend zu seinen Ehren musikalisch begleitet.“

Zu zweit auf der Bühne

Bei „Mélodie! Maladie! Mélodrame!“ stehen – Iacono mitgerechnet - immerhin vier Akteure auf der Bühne, aber in der Regel agiert der Musiker bei „Artist in Residence“ mit nur einem weiteren Künstler. „Wir verbinden Musik mit Schauspiel oder Tanz, machen also Crossover, auch wenn dieser Begriff mittlerweile etwas aus der Mode gekommen ist. Dabei denke ich immer von der Musik aus.“ - Viel Anklang hat in der vergangenen Spielzeit die Kooperation mit der Sängerin und Tänzerin Regina Advento gefunden. Für die Zukunft ist eine Zusammenarbeit mit der Berliner Schauspielerin und Sängerin Franziska Junge angedacht.
„Im Oktober oder November wird es mit 'Artist in Residence' weitergehen“, kündigt Christoph Iacono an. Bis dahin wird er sich mit Anne Rockenfeller und Hans Dreher, ab September künstlerischer Leiter des Prinz Regent Theaters, über Inhalte und Termine abstimmen. Letzteres ist gar nicht so einfach – schließlich ist Iacono ständig innerhalb Deutschlands unterwegs und steht in Frankfurt, Hamburg, Köln oder Saarbrücken als Musiker auf der Bühne.

Weit verzweigtes Netzwerk

Dieses vielfältige Engagement sorgt dafür, dass Iacono, der sich seit 2004 voll auf die Theatermusik konzentriert, mittlerweile über ein weit verzweigtes Netzwerk verfügt – und das bildet die Grundlage für die Reihe „Artist in Residence“. So ist es auch gelungen, die viel beachtete Produktion „Reise! Reiser!“ mit Christoph Iacono und Sébastien Jacobi nach Bochum zu holen. Die Revue zum Leben und Wirken Rio Reisers, bereits 2011 in Frankfurt uraufgeführt, steht seit 2016 auf dem Spielplan des Saarländischen Staatstheaters in Saarbrücken.
„Mein Netzwerk ist in der Tat die Klammer, die die sehr unterschiedlichen 'Artist-in-Residence'-Veranstaltungen verbindet“, bekräftigt Iacono. Auch in der Saison 2019 / 2020 will er am bewährten Konzept festhalten: „In der Regel lade ich einen Gast ein, mit dem ich den Abend bestreite. Es geht darum, speziell für das Prinz Regent Theater Aufführungen zu kreieren, die sich mit relativ wenig Aufwand realisieren lassen. Vier verschiedene Abende pro Spielzeit sind realistisch. Jeder Abend wird zwei- bis dreimal laufen.“ - Das Bochumer Publikum darf sich also auf spannende Grenzgänge zwischen Musik und Theater freuen.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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