Schauspielhaus freut sich über den Martin-Linzer-Theaterpreis
Eingespieltes Ensemble

Jakob Hayner (in der Rückenansicht) hält seine Laudatio bei der Übergabe des Theaterpreises. Neben ihm auf dem Tisch die Trophäe - mit integriertem Netzteil. Foto: Sadrowski
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  • Jakob Hayner (in der Rückenansicht) hält seine Laudatio bei der Übergabe des Theaterpreises. Neben ihm auf dem Tisch die Trophäe - mit integriertem Netzteil. Foto: Sadrowski
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"Besonders schön ist es, einen solchen Preis gerade einmal zwei Jahre nach dem Beginn unserer Arbeit am Schauspielhaus zu bekommen", da waren sich Intendant Johan Simons und Ensemble-Sprecherin Gina Haller einig. Der Martin-Linzer-Theaterpreis, vergeben von der renommierten Fachzeitschrift "Theater der Zeit", geht in diesem Jahr an die Königsallee.

Der Martin-Linzer-Theaterpreis, der an den 2014 verstorbenen Kritiker Martin Linzer erinnert, wird für außergewöhnliche Ensemble-Leistungen verliehen. In den vergangenen Jahren ging der Preis an das Schauspiel Leipzig, das Berliner Theater Thikwa und das Staatstheater Braunschweig. Über den Preisträger entscheidet ein jährlich wechselnder Alleinjuror. Diesmal fällte Jakob Hayner, scheidender Redakteur und Kolumnist von "Theater der Zeit", die Entscheidung. Er hielt bei der Preisverleihung, die eigentlich schon vor einigen Monaten hätte stattfinden sollen und wegen der Corona-Pandmie erst jetzt nachgeholt werden konnte, auch die Laudatio. "Sandra Hüller und Jens Harzer", begründete Hayner seine Entscheidung, "gehören zu den besten Schauspielern, die derzeit auf deutschen Theaterbühnen zu sehen sind." Hüller gehört dem Ensemble an, Harzer ist an der Königsallee als Gast zu sehen. Zugleich lobte der Juror in seiner Rede die Qualität des gesamten Ensembles.

Lob für die "Iwanow"-Inszenierung

Besonders anerkennende Worte fand Jakob Hayner für Johan Simons' "Iwanow"-Inszenierung, in der auch Jens Harzer auf der Bühne steht. Überhaupt werfe das Schauspielhaus in seinen Produktionen ein Schlaglicht auf die tragische und komische Selbstverstrickung des Menschen.
Der Martin-Linzer-Preis ist undotiert; die diesjährige Trophäe, die sich zum Leuchten bringen lässt, wurde von der Bühnenbildnerin Eva Veronica Born gestaltet. Die anwesenden Ensemble-Mitglieder ließen es sich dann auch nicht nehmen, sie zum Strahlen zu bringen.
Und was ist nun das Geheimnis dieses Ensembles? "Wir versuchen, solidarisch miteinander umzugehen und Transparenz walten zu lassen. Das gelingt vielleicht nicht immer, aber doch meistens", versucht sich Gina Haller in ihrer Dankesrede im Namen aller am Haus tätigen Schauspieler an einer Erklärung. Haller spielt die Ophelia in Johan Simons' hoch gelobter "Hamlet"-Inszenierung, die mit einer Einladung zum Berliner Theatertreffen belohnt wurde, das wegen der Pandemie abgesagt werden musste. Aus demselben Grund konnte auch die Übergabe des Martin-Linzer-Preises nicht mit einem rauschenden Fest begangen werden. Stattdessen wurde er am Sonntag im Anschluss an die Aufführung von "King Lear" im kleinen Rahmen an das Ensemble übergeben.

Jakob Hayner (in der Rückenansicht) hält seine Laudatio bei der Übergabe des Theaterpreises. Neben ihm auf dem Tisch die Trophäe - mit integriertem Netzteil. Foto: Sadrowski
Die Preisverleihung fand in kleinem Rahmen statt. | Foto: Sadrowski
Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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