Prominent in Bochum
Erinnerungen : Die verrückten 70er oder als Diether Krebs das Badetuch verlor

Was für Zeiten.
Foto:
Pixabay
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Die 70er Jahre - was für eine bunte Zeit! Da gab es einige persönliche Erinnerungen .
Der Klartext - Verlag war 2019 auf der Suche nach Geschichten, klar, da war ich gerne dabei.
Disco Willy &Flokati war ja auch in Bochum.
Und los geht es :
Die 70er Jahre verbrachte ich in Bochum. Dort gab es nicht nur Kellerbar und Eisdiele, Klappräder und Opel GT. Da war mehr als die wilden Muster der Kleidung, nicht immer orange und gelb. Oder der Flokati im Wohn-und das Kuhfell im Schlafzimmer. Die Einbauküche war grün, auch das Schlafzimmer mit der Fototapete im Nacken. Auf die Straße gingen wir im Häkelpulli und Marlene-Dietrich-Hose. Aber das war überall. Doch in Bochum gab es noch viel mehr.
Das Bermuda3eck begann seine große Erfolgsgeschichte mit dem ersten Anlaufpunkt dem Mandragora. Da flitzten die Bedienungen auf Rollschuhen von Tisch zu Tisch. Herbert Grönemeyer trällerte für kleines Geld im Jugendzentrum und Kneipen. Diether Krebs pichelte mit uns ein Bierchen. Man traf sich bei Elly Altegoer an der Kö 76,dem Lebensmittelladen mit Kaffee-Ausschank. (und manchmal auch Hochprozentigem). Die Mimen des legendären Bochumer Schauspielhauses waren anfassbare Menschen wie du und ich. Diether Krebs von der Stolze -,Herbert Grönemeyer (er lag oft unter seinem Auto und schraubte da irgendwie herum) von der Arnikastraße. Hannelore Hoger, Marie -Luise Marjan ,Tana Schanzara - sie wohnten alle umme Ecke. Allen diesen späteren ,,Promis" bin ich mehr oder weniger kurz in Bochum begegnet. Ein besonderes Erlebnis hatte ich mit Diether Krebs, der leider so früh verstorben ist. Obwohl er wohl der größte Espresso -Trinker aller Zeiten war (20 Tassen am Tag waren überhaupt kein Problem) war er tagsüber nicht immer hellwach. So hatte er die große Schwäche, seine Drehbücher zu vertüdeln. Einmal musste ich ihm so ein Manuskript in seine Wohnung bringen, wo er mit seiner Frau Bettina Freifrau von Leoprechting, während seiner Zeit am Bochumer Schauspielhaus wohnte. Ich klingelte , und es dauerte ewig, bis Diether die Treppen runter polterte und die Haustür aufriss. Ich hatte ihn unter der Dusche erwischt. Er trug nur ein ,,Duschtuch", das plötzlich zu Boden ging (Gottseidank nicht Diether). Breites Grinsen vom Promi - hochrotes Gesicht von mir bei der Skriptübergabe. Sein Angebot ein Tässchen Kaffee mit mir zu trinken war natürlich nicht ernst gemeint denn auch Bettina stand plötzlich im Türrahmen.
Als ich Diether später einmal traf, sagte er, er würde immer noch mein erschrockenes Gesicht vor sich sehen.
Na,was ich wohl sah könnt ihr euch sicher denken ( sein Gesicht war es nicht).
Kicher...
Ja, das waren tolle Zeiten, die Siebziger in Bochum. 
Was mich wohl damals so erschreckt hat ist mir inzwischen entfallen, liegt am weit zurückliegenden Geburtsdatum.
Aber vergessen habe ich diesen Tag nie...

Einer meiner Geschichten die es geschafft haben.
Gerne hier mitgeschrieben:
Disco Willy & Flokati
Erschienen Im Klartextverlag
1.Auflage 2019
Herausgeber:
Ulrich Homann / Achim Nöllenheidt
Ein unglaubliches Buch...
Lesen lohnt.

Was für Zeiten.
Foto:
Pixabay
Autor:

Gudrun - Anna Wirbitzky aus Bochum

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