Alle Jahre wieder
Niklaus komm in unser Haus


Früher, da kam Niklaus in unser Haus, packte die große Tasche aus, stellte das Pferdchen unter den Tisch, dass es Heu und Hafer frisst. Heu und Hafer fraß es nicht, Zuckerplätzchen kriegte es nicht. Lustig, lustig ………

War doch okay so, oder?

Nachdem wir Kinder das Lied vorgetragen hatten, in der Original-Version natürlich, bekamen wir unsere Nikolaustüte überreicht. Halb gefüllt - mit Süßigkeiten, Obst, ein paar Keksen und Nüssen. Und das war´s. Oder nein, nicht ganz. Ich erinnere mich – eine Nikolausfeier gab es auch noch.

Mit den Eltern und der Oma gingen wir nach Gerthe, ins Katholische Vereinshaus. Der Ostpreußer-Verein hatte sich nicht nehmen lassen, den hinteren Raum für eine Nikolausfeier herzurichten. Nicht besonders feierlich, aber immerhin. Jede Tischreihe erkannte man im Kerzenlicht, ich nur leider die Oma nicht.
Auf der überschaubaren Bühne, die den hinteren Raum ausfüllte, führten meine Klassenkameradin und ich ein weihnachtliches Theater-Stück auf, zur Freude aller älteren Anwesenden. Als Anerkennung für unsere künstlerische Darbietung erhielten wir eine Nikolaustüte, die, wie konnte es auch anders sein, mit Nüssen, einem Apfel, einer Apfelsine und wenig Schokolade bis zur Hälfte gefüllt war.

Klar, ich könnte jetzt die „Nikolaus-Geschenke“ dagegenhalten, mit denen viele Kinder, nicht alle, heutzutage überhäuft werden, tue ich aber nicht ... muss jeder selber wissen was er für richtig hält. 

Meinen Eltern fehlte damals nicht nur das Geld, vielmehr fehlte ihnen das Verständnis für  Nikolausgeschenke, die man damals in der Form auch gar nicht kannte.

Autor:

Hildegard Grygierek aus Bochum

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