Eine wunderbare Reise durch die Gänsewelt des Ruhrgebiets - 6

So sah ich aus als meine Daunen von den Federn weggeschoben wurden. Ziemlich wilde Frisur ...
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  • So sah ich aus als meine Daunen von den Federn weggeschoben wurden. Ziemlich wilde Frisur ...
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Es wurde Sommer und die Tage wurden wärmer. Meine Eltern verloren plötzlich ihre Federn. Überall lagen die langen Federn der erwachsenen Gänse herum. Ich war in Sorge, aber meine Mama erklärte mir, dass Gänse jedes Jahr im Sommer ihr Federkleid erneuern müssen. Die Federn nutzen sich beim Fliegen ab und deshalb werden die großen Federn an ihren Schwingen abgestoßen und nach ein paar Wochen durch neue ersetzt. Irgendwie sahen die Erwachsenen schon komisch aus – sie waren ein bisschen nackt auf dem Rücken und man konnte die weißen Federn von ihrem Bürzel sehen.

Mauserplätze am Wasser

Das schlimmste ist natürlich, dass man während der Schwingenmauser nicht fliegen kann. Damit sind wir Gänse unseren Feinden am Boden ziemlich ausgeliefert. Daher suchen wir zur Mauserzeit große Gewässer auf, die uns Schutz bieten. Auf dem Wasser sind wir weitestgehend sicher, denn Füchse mögen kein Wasser und Hunde sind mit 4 Pfoten nicht so schnell wir wir Gänse mit 2 kräftigen Paddelfüssen. Die kinderlosen Gänse begannen schon etwas eher mit der Mauser, die kükenführenden Gänseeltern warteten noch ein wenig, damit sie gleichzeitig mit ihren Kindern die Flugfähigkeit erreichten. In der Zeit der Schwingenmauser ist also richtig was los in der Gänsewelt – die gesamte Verwandtschaft und Bekanntschaft trifft sich wieder und es gibt viel zu Schnattern!

Die Geschichte vom hässlichen Entlein ...

Wie anstrengend es ist, Federn zu bekommen, merkten wir Jungspunde schnell. Unser weiches Dunenkleid verschwand und am ganzen Körper wuchsen Federkiele aus der Haut. Einen Schönheitswettbewerb konnten wir so nicht gewinnen … Unsere Mama tröstet uns mit der Geschichte vom hässlichen Entlein, aus dem eine wunderschöne Gans wurde. Die Menschen erzählen diese Geschichte fälschlicherweise so, dass aus dem hässlichen Entlein ein schöner Schwan wird. Die Geschichte mit dem Schwan ist gänslich falsch. Wenn wir sie erzählen, dürfen die Enten davon nichts mitgekommen, sonst gibt es nur wildes Entengeschnatter!

Autor:

Britta Müller aus Herten

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