Bürgerwille zu Grabe getragen
Aus für das Freibad in Langendreer ist besiegelt

Mit einer symbolischen Kranzniederlegung verabschiedeten sich Mitglieder der Langendreerer Freibad-Initiative von ihrem Bad.  | Foto: Initiative
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  • Mit einer symbolischen Kranzniederlegung verabschiedeten sich Mitglieder der Langendreerer Freibad-Initiative von ihrem Bad.
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Der gemeinsame Kampf, er war letztlich vergebens: Zum letzten Mal versammelten sich jetzt Mitglieder der Initiative "Das Freibad Langendreer darf nicht baden gehen" vor "ihrem" Freibad im Eschweg in Bochum-Langendreer - und trugen es symbolisch zu Grabe. Knapp ein Jahr lang hatten sie versucht, das Bad zu erhalten - vergeblich.

Bürgerbeteiligung? Fehlanzeige!

"Es steht außer Zweifel fest, dass hier gnadenlos der von Anfang an feststehende Schließungsplan durchgezogen werden sollte. Ohne die Menschen vor Ort rechtzeitig zu informieren, geschweige denn zu beteiligen", so die harsche Kritik der Freibad-Initiative am Verhalten von Stadt und Wasserwelten.

Freibad-Aus im November 2021 beschlossen

Zur Erinnerung: Im November 2021 hat der Rat der Stadt dem Bäderkonzept der Wasserwelten Bochum zugestimmt, nachdem das Freibad in Langendreer geschlossen werden soll. Stattdessen planen die Wasserwelten die Umgestaltung des Außengeländes zu einem Freizeitgelände mit Themenschwerpunkt Wasser - Arbeitstitel: "Urban Blue". Der Eintritt soll kostenpflichtig werden. Das Hallenbad soll saniert und ein Lehrschwimmbecken integriert werden.

Wasserwelten stellen Zukunftspläne vor

Inzwischen haben die Wasserwelten Bochum unter https://urbanblue.wasserwelten-bochum.de eine Internetseite freigeschaltet, die die Pläne zum "Urban Blue" vorstellt. Unter anderem sind ein Wasserspielplatz, Spiel- und Planschteiche, aber auch Sportfelder, Spiel- und Klettergeräte sowie Ruhebereiche geplant. Eröffnung soll im Sommer 2023 sein.

Vorwurf: Soziale Aspekte unberücksichtigt

Die Initiative zum Erhalt des Freibades wirft den Planern vor allem vor, soziale Aspekte des Bades komplett außer Acht gelassen zu haben - auch angesichts des Klimawandels - und nur den finanziellen Aspekt berücksichtigt zu haben. Eine ergebnisoffene Diskussion und eine wirkliche Bürgerbeteiligung, so ein weiterer Vorwurf, habe es nie gegeben. Eine Online-Petition erbrachte knapp 6.900 Unterschriften zum Erhalt des Bades.
Am Montag, 5. September, waren es Schülerinnen und Schüler der Willy-Brandt-Schule, die im Langendreerer Freibad ihre letzten Bahnen ziehen durften - inoffiziell, mit Erlaubnis des Badesmeisters. Denn "eigentlich" hatte das Bad schon am Sonntag seine Tore für immer geschlossen. Die Umbauarbeiten, so die Wasserwelten Bochum, sollen noch im September beginnen.
„Wir werden alle weiteren Vorgänge genau beobachten, setzen uns für mindestens ein weiteres, dringend benötigtes Lehrschwimmbecken im Bochumer Osten ein und fordern die Wasserwelten auf, die Renovierung des Hallenbades zeitlich vorzuziehen", verspricht Detlef Kühlborn, Sprecher der Initiative. Auch die Internetpräsenz www.freibadlangendreer.de will die Gruppe weiter betreiben und aktualisieren.

Mit einer symbolischen Kranzniederlegung verabschiedeten sich Mitglieder der Langendreerer Freibad-Initiative von ihrem Bad.  | Foto: Initiative
Vor dem Eingang des Bades am Eschweg wurde noch einmal protestiert. | Foto: Initiative
Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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