Overdyck fordert ein Ende der Stigmatisierung

Zum Weltkindertag erinnert die Ev. Stiftung an die Rechte von Kindern in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe.

Zum Weltkindertag am 20. September fordert die Ev. Stiftung Overdyck ein Ende der Stigmatisierung von Kindern in stationären Jugendhilfeeinrichtungen. „Noch immer wird Kindern, die in unseren Wohngruppen leben, nicht auf Augenhöhe begegnet“, sagt Petra Hiller, Leiterin und Vorstand bei Overdyck. „Viele erfahren Ausgrenzung, wenn sie erzählen, wo sie leben.“

Die Reaktionen gehen bis zum gezielten Mobbing oder fallen übertrieben mitleidig aus. Um dem zu entgehen, schweigen so genannte Heimkinder häufig in Bezug auf ihre Biografie und ziehen sich zurück. „In der Schule wissen nur meine Lehrer und meine engsten Freunde, dass ich derzeit nicht bei meiner Familie lebe“, berichtet Sophie, 14 Jahre alt.

Die Gründe für eine zeitweise Unterbringung in einer Wohngruppe sind vielfältig: Psychische oder Suchterkrankungen bei Eltern oder Kind, Gewalt, Missbrauch, Erziehungsschwierigkeiten. „Wonach sich junge Menschen in solchen komplizierten und konfliktreichen Situation besonders sehnen, ist ein Stück Normalität“, erklärt Petra Hiller. Normalität, die ihnen die Gesellschaft oft verwehrt.

Zahl der Inobhutnahmen wächst

Schulen, Ärzte, Nachbarn oder Jugendämter schauen bei möglichen Gefährdungen des Kindeswohls genauer hin, was auch die stetig steigende Zahl von Inobhutnahmen erklärt. Damit wächst aber auch die Zahl der Heimkinder. In Bochum lebten 2012 laut Jugendamt 1540 Kinder zwischenzeitlich nicht bei ihren Familien.

Die 1819 gegründete Ev. Stiftung Overdyck ist die älteste Jugendhilfeeinrichtung der Stadt.

Autor:

Felix Ehlert aus Bochum

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