Beim Grillen auf dem Holzweg - Ressourcen schonen

„Als Umweltberaterin der Verbraucherzentrale geben wir gemeinsam mit dem Stadtspiegel wertvolle Tipps für ein umweltgerechtes und umweltschonendes Verhalten im Alltag.“ Umweltberaterin Heike Higgen | Foto: Privat
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Grillwürstchen mit Regenwald-Raucharoma? Klingt absurd, ist aber oft realistisch. Denn für das Lieblingshobby der Deutschen im Sommer wurden im vergangenen Jahr 185.000 Tonnen Holzkohle aus Südamerika, Afrika, Asien und Europa importiert – etwa drei Mal so viel im Vergleich zu deutscher Holzkohle und Briketts.

Doch in Afrika und tropischen Regionen wird dafür der Regenwald abgeholzt, die Natur zerstört und oft müssen Kinder bei der Herstellung der Kohle schuften.

Keine Einweg-Utensilien
Hinzu kommt, dass ein Grillfest mit Einweg-Utensilien auch hierzulande kein Fest für die Umwelt ist. Alu-Einweggrill, Einwegbesteck plus Plastikbecher: Nach einem sonnigen Sommerwochenende gleicht so mancher Park einem Schlachtfeld mit Müllbergen und Brandlöchern in der Wiese. Wer lieber die Würstchen grillen möchte und nicht die Umwelt, kann mit folgenden Tipps Ressourcen schonen:
Bei Grillkohle- und Briketts Produkte aus Deutschland bevorzugen und auf Zeichen für nachhaltige Waldwirtschaft achten, wie etwa das FSC-Siegel. Es kennzeichnet Holzprodukte, die aus umweltverträglicher und sozial gerechter Waldbewirtschaftung stammen.
Einweg-Grills sind das Utensil mit der schlechtesten Öko-Bilanz: Aluminium wird mit großem Energieaufwand produziert. Die ausgedienten Grills gehören in den Restmüll, da sie nicht als Verpackung gelten und werden deshalb nicht recycelt. Also lieber darauf verzichten.
Schief gewickelt ist man deshalb auch mit Alufolie. Lieber wiederverschließbare Plastikboxen mit zum Grillen nehmen. Auch Haushalts-Alufolie muss nach Gebrauch in die Restmülltonne. Anders als der Deckel vom Joghurtbecher oder die Alu-Getränkedose zählt sie nicht als Verpackung.
lBei den Getränken lieber Bier, Mineralwasser und Saft in Mehrweg-Flaschen aus der Region bevorzugen. Ökologische Schlusslichter sind Einwegdosen.

Grillplätze vor Ort:
In Bochum kann man auf folgenden öffentlichen Grillplätzen gebührenfrei grillen: Am Ümminger See und im Park Neggenborn in Langendreer, Im Bergefeld in Sundern, Am Henkenberg in Stiepel und am Chursbusch in Dahlhausen. Dabei ist ein handelsübliches Grillstandgerät zu benutzen und trockene, naturbelassene Holzbrennstoffe wie Holzkohle, Grillbriketts oder Scheitholz zu benutzen.
Der Abstand sollte mindestens 100 Meter zu Wohnbebauung, Sträuchern und Häusern betragen und Löschmaterial für den Ernstfall in ausreichender Menge bereitstehen.
Weitere Informationen und mehr Tipps sind unter Tel.: 685261 erhältlich.

Daten und Fakten

Die Herstellung von Aluminium schluckt zehn Mal so viel Energie wie die Herstellung von Weißblech.
Der Rohstoff zur Aluminiumgewinnung heißt Bauxit. Um ihn zu erzeugen, werden Landschaften zerstört, Regenwälder abgeholzt und es entstehen giftige Schlämme: Pro Tonne Aluminium sind das anderthalb Tonnen hochgiftiger und stark ätzender Rotschlamm.
Holzkohle wird vor allem aus Paraguay, Polen, Argentinien, Nigeria und Indonesien importiert. Vor allem die Quoten aus Indonesien steigen – das Land, das weltweit den höchsten Verlust an Tropenwäldern zu verzeichnen hat und besonders stark unter illegalen Abholzungen leidet.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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