hsg-Expertise zur Messung von Mobilität in der Geriatrie

Tobias Braun, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Studienbereich Physiotherapie der Hochschule für Gesundheit (hsg), war von der ‚Arbeitsgruppe Physiotherapie‘ der Ärztlichen Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Geriatrie in Bayern e.V. (AFGiB) eingeladen worden, um als Experte aktuelle Entwicklungen und den Stand der Evidenz zur Mobilitätsmessung in der Geriatrie darzustellen. Die AFGiB, die sich die Förderung und Koordination von Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Geriatrie in Bayern zur Aufgabe gemacht hat, hatte den hsg-Promovenden für den 19. Oktober 2017 zusammen mit knapp 20 leitenden Physiotherapeut*innen im Waldkrankenhaus St. Marien in Erlangen zu ihrer Sitzung hinzugezogen.

Im Rahmen struktureller Anpassungen der klinischen Prozesse und Dokumentation geriatrischer Kliniken in Bayern stand auf der Agenda, Assessmentverfahren der Mobilität zu diskutieren. Braun: „Die Mobilität ist ein zentraler Zielparameter in der rehabilitativen Versorgung von älteren Patienten, da sie im direkten Zusammenhang mit einem reduzierten Sturzrisiko, einer höheren Lebensqualität und einer Selbständigkeit in den Aktivitäten des täglichen Lebens steht.“

Als Mitglied der ‚Arbeitsgruppe Geriatrie‘ des Studienbereichs Physiotherapie der hsg, in der zudem die beiden Professoren Dr. Christian Grüneberg und Dr. Christian Thiel vertreten sind, setzt sich Braun intensiv mit der Diagnostik und Intervention zu Mobilität und physischer Funktionsfähigkeit älterer Menschen auseinander.

Die AG Physiotherapie hat innerhalb der AFGiB den Auftrag erhalten, eine Empfehlung dafür auszusprechen, welche Messinstrumente der Mobilität in der Geriatrie verwendet werden sollen. „Die Physiotherapeut*innen haben sich daher innerhalb der AG in den letzten Monaten intensiv mit den bestehenden Testverfahren der Mobilität auseinandergesetzt“, berichtet Tobias Braun und fügt hinzu, dass sie dabei auch auf den de Morton Mobility Index (DEMMI) gestoßen seien. Braun und seine Kollegen an der hsg beschäftigen sich seit dem Jahr 2012 mit der deutschen Version des in Australien entwickelten Mobilitätstests DEMMI.

Dr. Samuel Schülein, Leiter des Mobilitätslabors des Waldkrankenhauses und Koordinator des AG-Treffens in Erlangen, erklärte: „In einigen Kliniken wurde der DEMMI nun bereits klinisch erprobt, mit überwiegend positiven Erfahrungen. Für die Entscheidung, einen neuen Test flächendeckend einzuführen, benötigten wir zudem eine fundierte wissenschaftlichere Grundlage. Daher haben wir Tobias Braun als externen Experten auf diesem Gebiet eingeladen. Der detaillierte, praxisbezogene Vortrag und die anschließende Diskussion waren äußerst hilfreich für die Mitglieder der AG. Wir werden unsere Empfehlungen nun mit den anderen Berufsgruppen in der ‚AG Interdisziplinäre Zusammenarbeit‘ der AFGiB einbringen und diskutieren.“

Weitere Informationen zu den Forschungsprojekten der ‚Arbeitsgruppe Geriatrie‘ der hsg sowie zu Messinstrumenten für ältere Menschen sind hier zu finden.

Autor:

Christiane Krüger aus Bochum

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