Vermisster gefunden - Chemieunfall im Heizkraftwerk - Übung für 51 Feuerwehrleute

Der vermisste RWE-Mitarbeiter ist gefunden und in Sicherheit gebracht.
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„Der Vermisste ist gefunden!“ Schon kurz nach Eintreffen der Feuerwehr im RWE-Heizkraftwerk an der Wohlfahrtsstraße kam die erlösende Nachricht aus dem Lagerraum für verdünnte Salzsäure. Eine Leckage an einem Chemikalienlagertank in der Wasseraufbereitungsanlage des Kraftwerks hatte den Alarm ausgelöst. Das Gute: Es war nur eine Übung für rund 51 Feuerwehrmänner der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehren aus ganz Bochum.

Mit 16 Fahrzeugen rückte die Feuerwehr nach dem Alarm zur Wohlfahrtsstraße aus. Zeitgleich wurden die Mitarbeiter des Heizkraftwerks über die Übung informiert, ein Freiwilliger nahm seinen Platz im Lagerraum für Chemikalien im Keller der Wasseraufbereitungsanlage ein. In kürzester Zeit waren die Einheiten vor Ort und machten sich an die Arbeit.

Nach einer kurzen Lagebesprechung und Einweisung durch die Mitarbeiter des Heizkraftwerks machten sich die ersten Kräfte auf die Suche nach dem Vermissten. Für diesen „Angriff“ waren die Feuerwehrleute mit besonderen Schutzanzügen und Atemschutzgeräten ausgerüstet. Während im Inneren des Gebäudes die Suche nach dem Vermissten lief wurde direkt daneben eine mobile Dekontaminierungsstation aufgebaut.

Angenommen wurde für diese Übung ein massiver Salzsäureaustritt aus einem Chemikalienlagertank im Kellergeschoss der Wasseraufbereitungsanlage. Ursache: Der Riss einer Schweißnaht.

Das Heizkraftwerk an der Wohlfahrtsstraße beliefert Großkunden wie das Opelwerk I und die Ruhr Universität mit jährlich rund 700 Millionen Kilowattstunden (kWh) Fernwärme aus Erdgas, darüber hinaus werden bis zu 100 Millionen kWh Strom erzeugt. Die Wasseraufbereitung des Heizkraftwerks Bochum hat die Aufgabe das für die Dampferzeugung der ´Kesselanlagen benötigte Wasser zu entkalken und wie destilliertes Wasser aufzubereiten. Die Reinigungs- und Filteranlagen müssen regelmäßig regeneriert werden. Dafür werden verdünnte Salzsäure oder Natronlauge benötigt, die in einem eigens dafür vorgesehenen Lagerraum der Wasserafbereitung deponiert sind.

Nach der Rettung der vermissten Person mussten die Feuerwehrleute die Leckage mit einem Leckdichtkissen schließen und die Anlage abschiebern. Für die Suche und die anstehenden Maßnahmen konnten die Feuerwehrleute auf bebilderte Einsatzpläne zugreifen.

Während der Übung wurden die Anfahrt und das Auffinden des Einsatzortes, die Kommunikation mit den Beschäftigten des Kraftwerkes und untereinander überprüft. Weiterhin achteten die Übungsbeobachter darauf, ob die vollständige Evakuierung durch Einsatzkräfte überprüft wurde sowie die Dekontamination und die Löschwasserrückhaltung funktionierte.

Ziel der Übung war die Überprüfung der bestehenden Notfallplanung und eine mögliche Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen dem Kraftwerk und den Rettungskräften. Außerdem sollte mit dem Übungseinsatz die Zusammenarbeit zwischen Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr weiter verbessert werden.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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