REWE Lenk spendet
Gesellschaft Bochum-Donezk e.V. sammelt für Ukraine

Philipp Lenk, Marcel Maltritz, Monika Grawe, Stefan Lenk und Thomas Ernst sammeln am kommenden Samstag Lebensmittel bei REWE für die Ukraine. Außerdem wird demnächst das signierte Trikot von Marcel Maltritz zugunsten der Gesellschaft Bochum-Donezk e.V. versteigert. | Foto: Jenny Musall
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  • Philipp Lenk, Marcel Maltritz, Monika Grawe, Stefan Lenk und Thomas Ernst sammeln am kommenden Samstag Lebensmittel bei REWE für die Ukraine. Außerdem wird demnächst das signierte Trikot von Marcel Maltritz zugunsten der Gesellschaft Bochum-Donezk e.V. versteigert.
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Lebensmittel sind aktuell das, was die Menschen in der Ukraine am dringendsten benötigen. Deshalb spendet REWE Lenk und dabei ist nicht nur prominente Unterstützung. Auch eine Geflüchtete packt mit an.

Anpacken anstatt nur zuzuschauen, was gerade in der Ukraine passiert. Das ist das Motto der Gesellschaft Bochum-Donezk e.V. Geflüchtete packen selbst mit an, um den Menschen in ihrem Heimatland zu helfen. So erzählt Alona beispielsweise ebenfalls von ihrer Flucht aus der Ukraine.

REWE Lenk sammelt in Bochum Lebensmittel für die Ukraine

„Wir finden die Arbeit von Frau Grawe beeindruckend und wollen helfen“, sagt Stefan Lenk. Dem Inhaber der Rewe Lenk-Filiallen in Altenbochum und Hiltrop ist es wichtig, dass die Hilfe da ankommt, wo sie hingehört. In diesem Fall gehen die Sachspenden direkt in die Ukraine. So hat sich Lenk dazu entschlossen, am Samstag, 9. April 2022, in seinen Filialen Einkaufswagen aufzustellen, die speziell für die Ukraine gesammelt werden. So können sich die Kunden an der Aktion beteiligen.

„Uns ist wichtig, dass es haltbare Lebensmittel sind“, sagt Monika Grawe von der Gesellschaft Bochum-Donezk e.V. Damit die Lebensmittelspenden dort hingelangen, fährt die Gesellschaft mit einem Lkw direkt in das Kriegsgebiet. „Da verteilen wir die Spenden auf kleinere Transporter, die dann in die zerstörten Gebiete fahren“, erzählt das Vorstandsmitglied. In diesem Jahr haben die Ehrenamtler bereits 17 Lkws in die Krisengebiete geschickt. „Sonst sind es zwei im Jahr“, so Grawe weiter. Von der Hilfsbereitschaft in Bochum ist sie angetan. In ihren „Mäusekellern“ türmen sich inzwischen Spielsachen für Kinder und auch Kleidung für hilfsbedürftige Menschen.

Hilfsbereitschaft der Bochumer ist überwältigend

„Am Anfang war alles leer, dann kam der Krieg und die Kisten haben sich bis unter die Decke gestapelt. Das kann man sich gar nicht vorstellen“, schmunzelt Grawe, als sie die erstaunten Gesichter von Marcel Maltritz, Stefan und Philipp Lenk sieht und erklärt weiter: „Das, was Sie hier sehen, ist schon wenig. Es war mehr.“

Dabei wird jedes Kleidungsstück von den Helfern selbst in die Hand genommen und überprüft, ob es noch gut ist. Etwa 85 % der Kleidungsstücke seien in einwandfreiem Zustand. Hier besteht aktuell kein Bedarf mehr. „An Decken haben wir auch genug“, sagt Grawe weiter. Was sie schockiere? „Viele Geflüchtete kommen nur mit Jogginghose und Turnschuhen zu uns.“

Geflüchtete packen mit an

So auch Alona. Die 47-Jährige ist mit ihrem Sohn aus Charkiw über Berlin nach Bochum gekommen. Bevor sie geflohen ist, hat die Ukrainerin eine Woche im Keller verbracht. Das Haus, in dem sie gelebt hat und auch das Auto, wurden völlig zerstört. „Eine Freundin hat mich, meinen Sohn und ein Mädchen, dessen Eltern im Krieg umgekommen sind, mitgenommen und wir sind geflohen“, erzählt Alona.

Auf ihrer Flucht hatte sie nicht anderes an, als ihren Jogginganzug. Entsprechend dankbar ist sie für die neue Kleidung, denn der Jogginganzug ist nicht mehr in Ordnung. „Wir mussten aus dem Auto springen und uns in einem Feld verstecken, als Flugzeuge direkt über sie geflogen sind. Zum Glück sind wir jetzt in Sicherheit“, sagt Alona, die die Deutschen sehr hilfsbereit findet.

Ukrainer stehen zusammen und verteidigen ihr Land

Doch auch in der Ukraine selbst stehen die Menschen inzwischen zusammen und verteidigen ihr Land. Sie vergleicht den Krieg mit einem Kampf zwischen David und Goliath. „Als am 24. Februar die ersten Bomben gefallen sind, standen wir mit dem Rücken zur Wand. Wir sind davon ausgegangen, dass es genauso wie mit der Krim.“ Doch dem ist nicht so.

Inzwischen dauert dieser Krieg ein paar Wochen an. Um etwas für das eigene Land zu tun, packt Alona nun bei der Sammelstelle der Gesellschaft Bochum-Donezk, Herner Straße 146, mit an. Sie sortiert Kleidung und Lebensmittelspenden, ob diese noch brauchbar sind. „Ich möchte ein eigenes Leben führen und niemanden zur Last fallen“, sagt Alona abschließend.

Philipp Lenk, Marcel Maltritz, Monika Grawe, Stefan Lenk und Thomas Ernst sammeln am kommenden Samstag Lebensmittel bei REWE für die Ukraine. Außerdem wird demnächst das signierte Trikot von Marcel Maltritz zugunsten der Gesellschaft Bochum-Donezk e.V. versteigert. | Foto: Jenny Musall
Christa, Alona und Jürgen wollen einfach mit anpacken, um den Menschen in der Ukraine zu helfen. Dabei ist Alona (mitte) selbst aus der Ukraine geflohen. | Foto: Jenny Musall
Autor:

Jenny Musall aus Bochum

Webseite von Jenny Musall
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