Neues Angebot will eine Schneise durch den Beratungsdschungel zum Thema Pflege schlagen – Ratsuchende können sich per Telefon und online informieren

KoNAP-Regionalstellenleiter Dominik Raasch und seine Kollegin Friederike Paetzel bieten Orientierung in der heterogenen Pflegeberatungslandschaft. | Foto: KoNAP
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„Mit dem Thema Pflegebedürftigkeit setzen sich die meisten Menschen erst spät auseinander“, weiß Dominik Raasch, Regionalstellenleiter des KompetenzNetzes Angehörigenunterstützung und Pflegeberatung NRW, kurz KoNAP, für den Regierungsbezirk Arnsberg. Seit Anfang Januar dieses Jahres soll ein telefonischer Dienst die Orientierung in der Pflegeberatungslandschaft erleichtern; seit Anfang Juni steht Ratsuchenden außerdem ein Online-Portal zur Verfügung.

Warum eine solche Orientierung nötig ist, erläutert Raasch: „Wir haben seit Mai 2017 Daten erhoben und ermittelt, dass es in Nordrhein-Westfalen mehr als 400 Pflegeberatungsstellen gibt. Allein in Bochum gibt es 16 solcher Anlaufstellen zu Fragen der Pflege, der Palliativversorgung, der Hospizarbeit, der Versorgung Demenzkranker und der Vorsorgevollmacht.“ - In dieser Situation tue Orientierung not, um als Interessierter das jeweils passende Beratungsangebot zu finden.

Verlässliche Informationen

KoNAP soll als verlässliche und unabhängige Informationsquelle dienen. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten die Koordinierungsstelle auf Landesebene und die fünf Regionalstellen in den Regierungsbezirken Arnsberg, Detmold, Düsseldorf, Köln und Münster zusammen. Die Fäden für den Regierungsbezirk Arnsberg laufen in Bochum an der Heuversstraße zusammen – in dem Haus, das auch das Seniorenbüro Mitte beherbergt. Hier wird mit Hochdruck daran gearbeitet, Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen das richtige Beratungsangebot zu vermitteln und Empfehlungen für die Weiterentwicklung des Beratungssystems zu entwickeln. Gefördert wird KoNAP vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen.

Selbsthilfe als zentrales Anliegen

Für KoNAP steht die Netzwerkarbeit mit den Pflegeberatungsstellen ganz oben auf der Agenda. Zudem ist es Ziel, die Pflegeselbsthilfe zu stärken. Der Pflegewegweiser NRW ermöglicht es deshalb nicht nur, online das passende Beratungsangebot zu finden, sondern informiert auch über Selbsthilfegruppen für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige. Eigens geschaffene „Kontaktbüros Pflegeselbsthilfe“ (KoPS) sollen verlässliche Strukturen schaffen. Die entsprechenden Informationen lassen sich selbstverständlich auch telefonisch erfragen.
Orientierung erhalten auch diejenigen, die einen professionellen Dienstleister suchen, der Haus, Wohnung oder Garten in Ordnung hält. „Im Aufbau befindet sich in unserem Online-Angebot derzeit ein Bereich“, gibt Dominik Raasch einen Ausblick, „in dem in redaktionell aufbereiteter Form über Themen wie die Vorsorgevollmacht informiert wird.“

Betreuungskräfte aus Osteuropa

Ein weiteres Thema ist dem KoNAP-Regionalstellenleiter schon häufiger begegnet, wenn er selbst telefonische Beratungen durchführt: „Es melden sich Menschen die Betreuungskräfte aus Osteuropa engagieren möchten und sich fragen, wie sie dabei kriminelle Beschäftigungsformen vermeiden können.“ - Aber auch ganz grundlegende Fragen brennen den Anrufern unter den Nägeln: Wie läuft die Beantragung eines Pflegegrades ab? Wie kann man damit verbundene Leistungen abrufen? - „Sollte jemand gegen einen Bescheid Widerspruch einlegen wollen“, erläutert Dominik Raasch, „verweisen wir auf Sozialverbände wie den VdK oder den SoVD.“
Mit all diesen Maßnahmen will KoNAP Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen Orientierung bieten und damit die Grundlage für eine selbstbestimmte Lebensgestaltung schaffen.

Infos
Dominik Raasch ist unter Tel.: 640 664 78 zu erreichen.
Das Beratungstelefon unter der gebührenfreien Rufnummer: 0800 4040044 ist montags bis freitags von 9 bis 19 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr zu erreichen.
Online können sich Ratsuchende auf www.pflegewegweiser-nrw.de informieren.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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