Silvester in Bottrop

Unruhiger Jahreswechsel für Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei

Nach zwei coronabedingt eher ruhigen Silvesterjahren wurden dieses Mal wieder Raketen und Böller zur Begrüßung des neuen Jahres in der Stadt Bottrop gezündet. Im Zeitraum von 18 Uhr bis 6 Uhr wurden in der Silvesternacht zwölf Sachbeschädigungen und 16 Körperverletzungsdelikte bekannt, die mit den Silvesterfeierlichkeiten im Kreis Recklinghausen und der Stadt Bottrop zu tun hatten. Dabei wurden elf Personen verletzt.

Gegen 1 Uhr wurde die Polizei zur Karl-Hengsbach-Straße gerufen. Jugendliche hatten mehrere Fensterscheiben mit einem Kanaldeckel beschädigt, eine war komplett zerstört. Zudem brannte eine Mülltonne. Während die Beamten den Sachverhalt vor Ort aufnahmen, wurden sie aus einer Personengruppe heraus beleidigt. Ein Polizist wurde mit einer Glasflasche beworfen, aber glücklicherweise nicht getroffen. Der Werfer war auch einer derjenigen, der die Beamten zuvor massiv beleidigt hatte. Tatverdächtig ist ein 19-jährigen Bottroper. Als die Polizisten auf die Gruppe zugingen, liefen die Personen weg.

Einige kehrten jedoch an den Ort des Geschehens zurück. Darunter auch der Tatverdächtige, der den Beamten daraufhin wiederholt Beleidigungen zurief. Bei dem erneuten Versuch ihn zu konfrontieren, zündete der Mann eine Rakete in Richtung der Polizisten. Diese brachten sich rechtzeitig in Sicherheit, der Streifenwagen wurde dabei allerdings leicht beschädigt. Weitere Böller flogen in Richtung der Polizei und zündeten, die Beamten setzen Reizstoff ein. Der Tatverdächtige wurde anscheinend getroffen, konnte jedoch erneut flüchten. Nach bisherigen Erkenntnissen wurde auch eine dritte, unbeteiligte Person von dem Sprühnebel getroffen. Diese konnte jedoch von den Beamten nicht mehr angetroffen werden. Im Rahmen der Fahndung trafen Unterstützungskräfte den Bottroper wenig später an der Scharnhölzstraße an. Zur Verhinderung weiterer Straftaten wurde der alkoholisierte 19-Jährige in Gewahrsam genommen, ein Strafverfahren wurde eingeleitet.

Viele kleine Einsätze für Feuerwehr 

Vor allem kleinere Einsätze beschäftigen die Feuerwehr Bottrop zum Jahreswechsel. Bereits am Nachmittag des Silvestertages brannte ein größerer Abfallbehälter am Saalbau. Diese konnte ohne großen Aufwand schnell gelöscht werden. Um 18 Uhr brannte ein hohler Baum an der Ebelstraße, auch hier konnte der Einsatz schnell beendet werden. Ab 22 bis circa 3.30 Uhr gerieten immer wieder Mülltonnen, vermutlich durch Feuerwerk, in Brand. Die Einsatzorte waren über das ganze Stadtgebiet verteilt.

Auch ein Altkleidercontainer wurde mit Feuerwerkskörpern in Brand gesetzt und ein Gebäudebrand auf der Reulstraße verhindert: Direkt am Gebäude stehende Mülltonnen gerieten in Brand. Das Feuer griff auf das Wärmedämmverbundsystem der Fassade über. Ein Bewohner des Hauses führte erste Löschmaßnahmen durch, die Maßnahme verhinderte eine Ausbreitung auf das gesamte Gebäude. Die Feuerwehr löschte das Feuer endgültig, musste aber, um Glutnester zu entfernen, ein Teil der Wärmedämmung entfernen. Da teilweise auch Rauch in das Mehrfamilienhaus eingedrungen war, musste der Treppenraum und eine Wohnung im Erdgeschoss belüftet werden.

Insgesamt wurde die Feuerwehr Bottrop über den Jahreswechsel zu 18 Brandeinsätzen alarmiert. Einsatzkräfte der Ortswehren Boy und Altstadt verbrachten ihren Silvesterabend zur Unterstützung der diensthabenden beruflichen Einsatzkräfte an den jeweiligen Gerätehäusern. Die weiteren ehrenamtlichen Löschzüge waren auch in der Nacht des Jahreswechsels einsatzbereit.

Betrunkener blockiert Krankentransport

65 Mal wurde die Hilfe des Krankentransport- und Rettungsdienstes in Anspruch genommen. Eine fehlgeleitete Rakete verursachte bei einem elfjährigen Kind leichte Verbrennungen im Gesicht. Verletzungen an Hand und Gesicht durch Feuerwerkskörper erlitt ein 23-jähriger Mann in der Silvesternacht in der Innenstadt. Beide Patienten wurden in Bottroper Krankenhäuser ambulant behandelt.

Unschön verlief ein Krankentransport im Stadtteil Eigen. Dort wurde die Besatzung des Krankenwagens an der Weiterfahrt gehindert. Eine offensichtlich betrunkene männliche Person stellte sich in den Weg und bewarf den KTW mit den Resten eines Fast-Food-Menüs.