Eigenlob der SPD für neues "Sozialschutzpaket"

Bottroper LINKE: "Gerdes' Eigenlob ist Spott gegen die Ärmsten der Gesellschaft"

„Das Eigenlob von Michael Gerdes stinkt“, findet LINKE-Ratsherr Sven
Hermens mit Blick auf die Lobeshymne des Bottroper
SPD-Bundestagsabgeordneten auf das kürzlich verabschiedete
„Sozialschutzpaket“ der Bundesregierung, an dessen Gestaltung Gerdes
beteiligt war. „Es ist blanke Heuchelei, sich dafür auf die Schulter
zu klopfen, nachdem Gerdes & Genossen im Rat seit sieben Monaten jede
Pandemie-Hilfe für Menschen am Ende der Einkommensskala verhindert
haben“, stellt Hermens fest und verweist auf einen Antrag der LINKEN
im Stadtrat aus Juni 2020. Damals hatte DIE LINKE für Menschen im
Leistungsbezug einen monatlichen Pandemie-Zuschlag von 200 Euro
gefordert. Davon wollten Gerdes‘ Genossen nichts wissen und haben
abgelehnt“, stellt Hermens fest und fasst zusammen:

„Zu spät, zu wenig. Das ist die Überschrift des Pakets von Kollegen Gerdes“. Dass
eine regelmäßige Pandemie-Beihilfe Not tut, ist aus Hermens Sicht
unbestreitbar: „Regelmäßig frische Masken, Desinfektionsmittel,
Ausrüstung für das Homeschooling der Kinder, Wegfall des Schulessens,
Ausstattung für das eigene Homeoffice bei Aufstockern sind nicht
günstig. Jetzt kommen noch die Kosten für Corona-Selbsttest von fünf
bis zehn Euro je Test. Wer soll das denn von Hartz 4 bezahlen?“, fragt
der Ratsherr und betont, man steuere auf eine noch größere dritte
Welle zu, eine erneute Schließungen auch von Schulen sei sehr
wahrscheinlich. Für die meisten Schülerinnen und Schüler seien immer
noch keine Tablets da. „Gedres‘ Sozialpaket ist wie ein Pflaster für
einen Knochenbruch“, so der LINKEN-Ratsherr.

Menschen in der Grundsicherung bekommen nach Gerdes‘ Willen einmalig 150 Euro, weitere
150 Euro gibt es pro Kind. „Ich frage mich, wo die SPD lebt, dass
Mehrkosten der Pandemie von einem Jahr mit einmaligen 150 Euro gedeckt
werden können. Aus dem Mund von jemandem mit dem Einkommen eines
Abgeordneten ist das der reine Hohn.“, sagt Hermens.