PLädoyers gegen den Krieg
Kultur und Krieg

Foto: Rita-Maria Schwalgin
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Das Atelierhaus Westfalenhütte zeigt ab Sonntag, den 17. Juli bis zum 21. August eine Ausstellung zum Thema Kultur und Krieg. 23 Künstler:innen stellten sich diesem nicht einfachen, doch gerade erschreckend aktuellem Thema.

Kunst- und kulturgeschichtlich gab es schon immer weltweit die monströsen -meist auftragsbezogenen- Schlachtengemälde, die in Stein gemeißelten Tragödien.

Und heute? Wie verarbeiten, wie reagieren Künstler:innen auf Gewalt und Krieg? Kunst und Kultur als Anklage, als Reportage, als Dokumentation? Kunst als Therapie?

In dieser Ausstellung findet sich die ganze Bandbreite möglicher Interpretationen wieder: Hier einerseits Werke aus langjährigen Zyklen, gemischt mit politischen Erfahrungen, andererseits der exakt terminierbare Impuls (Golf-, Kosovo- oder Ukrainekrieg). Dort die fast trotzige Hoffnung, der Optimismus und feste Glauben an den Frieden und das Gute im Menschen.

Konkrete Kriegsbezüge zeigen zwei Fotografien: eine aus 2002 von Eva-Maria Horstick, entstanden im Kosovo, kurz nach dem Krieg. Ein Fenster spiegelt sich in einem TV-Beitrag. „Kultur ist für mich auch die Flucht weg von den Nachrichten,“ so ihre Aussage.

Das zweite Foto thematisiert exakt 20 Jahre später den Krieg auf die Ukraine. Rita-Maria Schwalgin gelang eine ungewöhnliche Aufnahme einer aufsteigenden Taube vor den Fliegenden Bildern mit den Tauben vor wehender ukrainischer Flagge von Adolf Winkelmann.

Zart doch bittersüß einige grafische Arbeiten im Kontrast zu übermalten alten Zeitungen mit Aussagen von Putin 2013 von Jakob Eicher. Oder die Sänger inmitten bombardierter Häuser von Rika Pütthoff-Glinka. Anklagend die Skulpturen von Claudia Quick und der Schattenkopf von Ludger Hinse.

Nicht nur Kriegsschauplätze sondern auch andere Assoziationen spielten bei der Titelvorgabe eine Rolle und lenken den Blick z. B. auf sozial-, umwelt- und gesundheitspolitische „Kriege“. Typisch hier die Skulptur von Karina Cooper „Not Covid“.

Karl-Ulrich Peisker visualisierte Zerrissenheit: Ein Schrei nach Frieden oder der Schrei nach Liebe!?
Und es gibt auch die wichtigen, hoffnungsvoll, zuversichtlich stimmenden Werke. Farbintensive Verläufe von Anette Göke oder das Blütenmeer von Sabine Oecking. Bei Eva Zimnoch spiegelt es sich direkt im Titel: Dem Krieg zum Trotz – despite the war.

Insofern ist diese Ausstellung ein Plädoyer gegen den Krieg

Die Künstler:innen:
Karina Cooper . Manja Dessel . Jakob Eicher . Anette Göke . Susanne Grytzka . Ludger Hinse . Eva-Maria Horstick . Sylvia Jäger . Brigitte Koch . Irmhild Koeniger-Rosenlecher . Peter Kosch . Sandra Lamzatis . L'ARS . Renato Liermann . Sabine Oecking . Karl-Ulrich Peisker . Rika Pütthoff-Glinka . Claudia Quick . Rita-Maria Schwalgin . Verena Stanislawski . Egon Stratmann . Alexandra Wagner . Eva Zimnoch

Atelierhaus Westfalenhütte, Freizeitstr. 2, 44145 Dortmund
Öffnungszeiten: sonntags 11-13 Uhr, mittwochs 17-21 Uhr und nach Vereinbarung

Foto: Rita-Maria Schwalgin
Foto: Rita-Maria Schwalgin
Autor:

Rita-Maria Schwalgin aus Dortmund-City

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