Arbeitsgruppe "Miss U" möchte junge Menschen begleiten
"Kinder trauern anders"

Petra Grohnert ist Erzieherin und Gemeindepädagogin. Sie hat sich als Trauerbegleiterin ausbilden lassen, um Kinder und Jugendliche zu unterstützen.  Foto: privat | Foto: privat
  • Petra Grohnert ist Erzieherin und Gemeindepädagogin. Sie hat sich als Trauerbegleiterin ausbilden lassen, um Kinder und Jugendliche zu unterstützen. Foto: privat
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"Die Begegnung mit dem Tod ist unweigerlicher Teil des menschlichen Lebens." Das sagt Petra Grohnert, Erzieherin, Gemeindepädagogin und ausgebildete Trauerbegleiterin. Wer vom Tod eines Angehörigen oder Freundes betroffen ist, findet heute vielerorts Hilfe. Trauerbegleitung und Gesprächsrunden sind allerdings häufig auf Erwachsene ausgerichtet. Das will die Arbeitsgruppe "Miss U" ändern.

An ihrer Spitze steht die 56-jährige Petra Grohnert. "Kinder trauern anders", weiß sie. Und Kinder orientierten sich an den vertrauten Erwachsenen, die aber selbst gerade betroffen, traurig oder außer sich seien und möglicherweise selbst Unterstützung und Beistand bräuchten. "Ich habe gemerkt, dass ich in der Gemeinde-Diakonie an meine Grenzen stoße, wenn Kinder und Jugendliche mit einem Trauerfall konfrontiert sind. Deshalb habe ich mich als Trauerbegleiterin ausbilden lassen."

Gleichzeitig hat die Pädagogin Menschen gesucht, die sich ebenfalls um die Begleitung trauernder Kinder und Jugendlicher kümmern möchten. "Ich habe da gute Unterstützung gefunden", berichtet Petra Grohnert. Privatpersonen, Geistliche verschiedener Konfessionen und ein Bestatter zählen zur derzeit neunköpfigen Arbeitsgruppe "Miss U". Dieser Begriff aus der Jugendsprache steht für den englischen Satz "I miss you", der übersetzt "Ich vermisse dich" heißt und den Verlust eines Menschen veranschaulichen soll.

Nach zweieinhalb Jahren Vorbereitungszeit stellt sich die Gruppe jetzt der Öffentlichkeit vor. Am Montag (11. März) erläutert "Miss U" ab 19.30 Uhr im Hildegardisheim, Clemensstraße 60, das Konzept und die praktische Arbeit. "Wir hoffen natürlich auch, noch weitere Mitstreiter zu finden." Dabei, so Petra Grohnert, spiele es keine Rolle, ob oder welcher Konfession jemand angehöre. Das gelte für die zu betreuenden Kinder und Jugendlichen ebenso wie für die Begleiter. Und noch eines ist der Gruppe "Miss U" wichtig: "Unser Tun versteht sich als Ergänzung vorhandener Angebote für Erwachsene wie etwa verwaiste Eltern." Ziel sei auch, eine Verbindung zu schaffen zwischen den Angeboten für Kinder und Jugendliche und denen für Erwachsene.

Die Arbeit von "Miss U" soll nach den Worten von Petra Grohnert auf zwei Säulen beruhen. Die erste besteht aus einer Kindertrauergruppe. "Hier erfahren die Kinder vor allem, dass sie in ihrer Trauer nicht alleine sind."

Friedhofsbesuch

Die zweite Säule bestehe aus präventiver Arbeit. "Zur Auseinandersetzung mit dem Tod gehört beispielsweise ein Gang über einen Friedhof." Und weil Tod und Sterben auch heute noch vielfach Tabuthemen sind, will Petra Grohnert auch Lehrer und Erzieherinnen schulen.

Kontakt:
- Mail: info@miss-u.org
- Homepage: www.miss-u.org

Autor:

Lokalkompass Castrop-Rauxel aus Castrop-Rauxel

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