"Lassen Sie mich in Ruhe!"

„Trickdiebe denken sich immer neue Maschen aus, um an Geld oder Wertsachen zu kommen. Sie sind sehr kreativ, aber auch als Schauspieler äußerst gut drauf. Man kann gar nicht vorsichtig genug sein.“ Das sagt Ramona Hörst, Pressesprecherin im Polizeipräsidium Recklinghausen.

Vor allem ältere Menschen werden oft Opfer. Der neueste Fall: Am Dienstag (29. Juli) um 11.40 Uhr hielt neben einer 77-jährigen Castrop-Rauxelerin auf der Dortmunder Straße ein schwarzes Auto mit Dortmunder Kennzeichen. Aus dem Wagen heraus fragte eine Frau nach dem Weg zum Krankenhaus. Im Auto saßen noch zwei Männer. Die Frau stieg aus und drückte der Seniorin eine Goldkette in die Hand. Unecht, wie sich später herausstellte.

In diesem Moment kam ein unbeteiligter, junger Mann vorbei. Da die Seniorin sich bedrängt fühlte, bat sie den jungen Mann, ein Stück mit ihm laufen zu dürfen. Die Frau, die nach dem Weg gefragt hatte, stieg schnell wieder ein und das Auto fuhr weg.

So wehren Sie sich gegen Trickdiebe

„Die 77-Jährige hat sehr gut reagiert, indem sie auf sich aufmerksam machte“, sagt Polizeipressesprecherin Ramona Hörst. „Das Beste ist, laut zu rufen: ‚Lassen Sie mich in Ruhe.‘ Das fällt aber vielen Menschen schwer, weil sie gut erzogen sind und nicht unhöflich werden wollen.“

Wichtig sei, immer eine gesunde Distanz zu unbekannten Leuten zu halten, besonders wenn sie dreist auftreten, so die Expertin. Ramona Hörst: „Trickdiebe sind sehr fingerfertig. Die Bestohlenen merken meist erst später, dass der eigene Schmuck nicht mehr da ist."

Oft versuchen Diebe auch, mit Tricks in Wohnungen zu kommen. Sie bitten, die Toilette benutzen zu dürfen, fragen nach einem Zettel oder tarnen sich als Wasser- oder Handwerker. Sie haben Komplizen dabei, die im passenden Moment in die Wohnung gelassen werden, um dann die Opfer zu bestehlen.

Mit dem Toilettentrick versuchten jetzt zwei Frauen, eine 85-jährige aus Castrop-Rauxel hereinzulegen: Nachmittags klingelte eine Unbekannte an der Haustür eines Mehrfamilienhauses an der Bochumer Straße. Als die 85-jährige Bewohnerin nachfragte, bat die Klingelnde um Einlass. Sie wolle eine Verwandte im Haus besuchen.
Kurze Zeit später schellte es an der Wohnungstür der Seniorin. Unter dem Vorwand, zur Toilette zu müssen, erschlich sich die Frau den Zugang zur Wohnung. Nach dem Toilettengang bat die Unbekannte um Zettel und Stift, um ihrer Verwandtschaft, die nicht zu Hause sei, eine Nachricht zu hinterlassen.

Durch das ganze Treiben in der Wohnung aufmerksam geworden, kam der Ehemann der Seniorin hinzu. Er bemerkte im Hausflur eine weitere Frau, die sich dort versteckte. Der Mann wurde misstrauisch und drohte, die Polizei zu rufen. Daraufhin verließen beide Frauen fluchtartig das Haus. Glück gehabt.

Die Frauen werden wie folgt beschrieben: Erste Frau: ca. 30 Jahre alt, ca. 165 cm groß, korpulente Figur, kurze blonde Haare, blasses ovales Gesicht, auffälliger roter Lippenstift, weiße Hose, helle Bluse.
Zweite Frau: ca. 30 Jahre alt, ca. 165 cm groß, schlanke Statur, schwarze Kappe, kurze schwarze Haare, schwarzes Oberteil, schwarze Hose.
Hinweise an das zuständige Fachkommissariat unter 02361/55-0.

Autor:

Doro Backmann-Kaub aus Lünen

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