Ausbau der Vinckestraße: Anwohner zahlen 10 Euro

In der Europahalle gab es großen Diskussionsbedarf. Bevor die tatsächlichen Zahlen auf den Tisch kamen, wurde ein von Bürgermeister Johannes Beisenherz und EUV-Chef Michael Werner erarbeiteter Themenkatalog abgearbeit, der Antworten auf seit Wochen im Raum stehende Fragen geben sollte. Bis auf den Kreisel (er fällt weg) sollen die Ausbauplanungen wie beschlossen umgesetzt werden.
  • In der Europahalle gab es großen Diskussionsbedarf. Bevor die tatsächlichen Zahlen auf den Tisch kamen, wurde ein von Bürgermeister Johannes Beisenherz und EUV-Chef Michael Werner erarbeiteter Themenkatalog abgearbeit, der Antworten auf seit Wochen im Raum stehende Fragen geben sollte. Bis auf den Kreisel (er fällt weg) sollen die Ausbauplanungen wie beschlossen umgesetzt werden.
  • hochgeladen von Nina Möhlmeier

Sie wollen Planungssicherheit, kalkulierbare und bezahlbare Kosten: Das machten rund 300 Anwohner und Anlieger der Vinckestraße am Donnerstagabend (5. September) bei der Bürgerversammlung in der Europahalle deutlich. Knapp drei Stunden wurde teils heftig diskutiert. Jetzt steht fest: Es werden 10 Euro pro Quadratmeter Maßstabsfläche (Grundstücksgröße unter Einbeziehung der Art der baulichen Nutzung) zu Grunde gelegt. Im Vorauszahlungsbescheid für den ersten Bauabschnitt werden neun Euro angesetzt. Ratenzahlung (0,5% Zinsen pro Monat) ist möglich.

Nach dem kommunalen Abgabengesetz werden die Anwohner beim Ausbau der Vinckestraße zur Kasse gebeten. Doch wie teuer wird es für sie? Diese Frage brannte den Betroffenen unter den Nägeln. 7, 12, 15 bis hin zu 19 Euro: Diverse

Zahlen waren seit einiger Zeit durch den Raum gegeistert.
Auf die ursprünglich 7 Euro war man gekommen, weil Rondell und Vinckehof mit in die Berechnung hineingeflossen waren; doch dies war falsch. „Es war unglücklich, vorschnell Zahlen herauszugeben“, entschuldigte sich Bürgermeister Johannes Beisenherz, der die Veranstaltung moderierte.

Es sind nun 10 Euro pro Quadratmeter Maßstabsfläche, weil die Verwaltung die Vinckestraße jetzt als Hauptverkehrsstraße einstuft. „Dadurch werden die Anlieger weniger herangezogen“, so Beisenherz. 10 Euro sollen es auch für diejenigen Anwohner sein, die vom zweiten und dritten Bauabschnitt betroffen sein werden.

Zufrieden waren die Anwohner nicht, die Unsicherheit blieb. „Was ist, wenn die Baukosten in den nächsten drei Jahren explodieren?“, wollten sie wissen. „Einen Garantieschein, dass es bei dieser Größenordnung bleibt, können wir heute nicht geben. Aber wir bemühen uns, den Preis zu halten und wenn möglich noch zu drücken“, sagte Beisenherz.

„Auf Sicht müssen die Kosten für drei Jahre so eingegrenzt werden, dass sie überschaubar sind“, forderte ein Anwohner. Er sehe durchaus die Probleme der Stadt, aber dennoch müsse ein Zurückrudern möglich sein.
„Was passiert mit den 85-Jährigen, die bei der Bank keinen Kredit mehr bekommen und das Geld nicht aufbringen können?“, wollte eine Anwohnerin wissen. „Das würden wir dann mit diesen Leuten individuell besprechen“, sagte der Bürgermeister.

Dennoch blieben für die Anwohner viele Fragen offen. „Es geht um unser Geld, um unsere Rente. Und wir haben keine Klarheit.“

Hintergrund:
- Die Gesamtbaukosten für den Ausbau der Vinckestraße betragen 2,76 Millionen Euro.

- Der städtische Anteil liegt bei rund 1,8 Millionen Euro, die Anwohner werden mit 900.000 Euro beteiligt.

- 40 Prozent der Vorauszahlungsbescheide liegen nach Angaben von EUV-Chef Michael Werner unter 5.000 Euro (davon ca. 13 Prozent unter 2.000 Euro), 40 Prozent zwischen 5.000 und 10.000 Euro und rund 20 Prozent über 10.000 Euro.

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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