Der Stein des Anstoßes: Es brodelt am Castroper Marktplatz

Naturstein oder Strukturasphalt? Ist die Sanierung im Bestand die teuerste Möglichkeit? Und wie teuer wird es überhaupt werden? Keine Frage: Das Thema „Castroper Marktplatzumgestaltung“ kocht hoch. „Ich weiß nicht, wie teuer es ist. In diesen Kenntnisstand muss uns die Verwaltung versetzen. Und zwar vor den Ausschussitzungen am 13. und 20. März, in denen schließlich eine Entscheidung fallen soll“, erklärt FDP-Fraktionschef Nils Bettinger. Er denkt mittlerweile laut über einen Bürgerentscheid nach. „Es wäre eine Option.“

Bei einem Vor-Ort-Termin mit einem Experten einer Dortmunder Fachfirma wollten Vertreter von FDP und CDU jetzt Licht ins Dunkel bringen. Dabei sei es auch um den Zustand der Steine gegangen, so Bettinger. „Das Pflaster hält nicht mehr“, hatte Rebekka Junge vom Bochumer Planungsbüro „wbp Landschaftsarchitekten“ während der Bürgerversammlung am 18. Februar erklärt. Und Bürgermeister Johannes Beisenherz hatte darauf verwiesen, dass Gutachter bestätigt hätten, dass eine Sanierung der Fläche die teuerste Möglichkeit wäre (Stadtanzeiger berichtete).

Nach Einschätzung des von der FDP angeforderten Experten gingen die Steine nicht so schnell kaputt. Und man könne „auf verschiedenste Weise“ im Bestand sanieren. Natürlich sei dies eine Frage der Kosten (die auch der Experte nicht ad hoc habe beziffern können) – und eben hier vermissen FDP und CDU die nötige Transparenz. „Wir stochern im Nebel“, sagt CDU-Chef Michael Breilmann. Auch er zieht mittlerweile eine Sanierung im Bestand in Betracht. Doch ohne das Gutachten („wir kennen es nicht“) und einen Kostenvergleich könne man sich eben keine abschließende Meinung bilden. „Wir sollen hier über eine weitreichende Baumaßnahme ohne Kostengrundlage entscheiden“, schüttelt er den Kopf. „Das ist skandalös.“

Es werde eine detallierte Kostenaufstellung geben, erklärt der Bürgermeister auf Stadtanzeiger-Nachfrage. „Die Vorlage wird jetzt rausgehen. Sie stellt die Gesamtkosten dar, die die verschiedenen Varianten erbringen.“ Auch das Gutachten werde der Politik zur Verfügung gestellt. Zudem werde angestrebt, noch vor den Sitzungen Musterstruktur-asphalt „ziemlich großflächig“ auszulegen. Daneben solle es ein Natursteinpflaster-Muster geben, so Beisenherz.

Derweil fordert auch der grüne Koalitionspartner Fakten ein. Man sehe sich noch nicht in der Lage, eine Entscheidung in Sachen Marktplatzumgestaltung zu treffen, sagt Grünen-Chef Dr. Bert Wagener. „Nur, wenn die geforderten Informationen nachgeliefert werden, ist eine Entscheidungsreife gegeben.“

Die Informationen seien auch für einen möglichen Bürgerentscheid zwingende Voraussetzung, da auch die Bürger ohne diese eine sachgerechte Entscheidung nicht treffen könnten.

„Wir lassen uns nicht treiben. Das Argument der anstehenden Kanalbaustelle in der Altstadt lassen wir nicht gelten“, betont Wagener. „Zur Not muss die Kanalbaustelle in der Altstadt provisorisch geschlossen werden.“

Mehr zum Thema lesen Sie hier:
http://www.lokalkompass.de/castrop-rauxel/leute/einzelsanierung-ausgeschlossen-marktplatz-kostenstudie-teil-ii-d408320.html

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

4 folgen diesem Profil

3 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.