Die (schwarze) Null muss stehen: Stadtwerke-Gründung auf den Weg gebracht

CAS-Strom soll ab Januar nächsten Jahres auf den Markt kommen. Die Netzübernahme soll 2019 erfolgen. Foto: Rainer Strum (pixelio).
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SPD-Chef Rajko Kravanja sprach von einem „wichtigen Meilenstein“. CDU-Fraktionsvorsitzender Hilmar Claus nannte es den „ersten Akt des Dramas.“ Nach einem langen Schlagabtausch von Stadtwerke-Befürwortern und Kritikern beschloss der Rat der Stadt am Donnerstag (4. Juli) mit großer Mehrheit, die Verwaltung zu beauftragen, Gesellschafterverträge für ein Vertriebsstadtwerk mit der Gelsenwasser AG auszuhandeln. CDU und FDP stimmten dagegen.

Mit Gelsenwasser als Partner soll ab Januar nächsten Jahres CAS-Strom auf den Markt kommen. Der Netzkauf soll 2019 erfolgen.

Jährlich sei ein maximaler Gewinn von 100.000 Euro zu erwarten (den man dann noch mit Gelsenwasser teilen müsse), rechnete Hilmar Claus vor. „Wir haben nie von hohen Gewinnen gesprochen“, betonte Bürgermeister Johannes Beisenherz. „Uns reicht die schwarze Null“, sagte Rajko Kravanja. Vielmehr ginge es darum, CAS-Strom für Castrop-Rauxeler anzubieten. Die Gründung von Stadtwerken sei auch nichts Ungewöhnliches, sondern ein Prozess, der in der ganzen Republik und in umliegenden Städten wie Recklinghausen, Dorsten oder Waltrop laufe.

Der Preis sei für Kunden das ausschlaggebende Kriterium für den Stromkauf und nicht Name und Ortsverbundenheit, sagte CDU-Chef Michael Breilmann. Zustimmung von FDP-Chef Nils Bettinger: „Derzeit werden 347 Tarife für Castrop-Rauxel im Netz angezeigt“, verwies er auf die große Konkurrenz am Markt.

„Die Stadt ist überschuldet. In einer Situation, wo uns das Wasser bis zum Hals steht, wollen wir in den Strommarkt einsteigen. Wir sollten uns auf den Kern kommunaler Aufgaben konzentrieren“, so Breilmann.
Es gebe eine ganz klare Risikoabsicherung, verwies Rot-Grün noch einmal auf das 500.000 Euro starke Eigenkapital, das Gelsenwasser in den ersten Jahren bereitstelle, um mögliche Anfangsverluste abzudecken. „Wenn wir nicht in die Zone der schwarzen Zahlen kommen, können wir aufhören“, sagte Ulrich Werkle (Grüne). „Ich kenne derzeit kein anderes Projekt in dieser Stadt mit mehr Perspektive und geringstem Risiko“, meinte Manfred Postel (FWI).

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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