"Keinen Bürgerentscheid: Migranten bleiben außen vor"

„Das mehrgliedrige Schulsystem muss endlich aufgelöst werden. Die Selektion muss aufhören“, meint Kubilay Corbaci, Vorsitzender der IDU (Internationale Demokratische Liste). Vor allem Migranten und sozial Schwache hätten unter diesem Schulsystem zu leiden. Ob nun eine Sekundarschule „das Ende des Wandels ist“, wisse er nicht - aber die neue Schulform sei eine „Vorstufe“ auf einem richtigen Weg.

Schnitt machen

„Wir müssen einen Schnitt machen und unsere Energie in eine Schulform stecken“, so Corbaci. Investiert werden soll in eine Schulform mit individueller Förderung, besserer Betreuung für die Kinder, kleineren Klassen und längerem gemeinsamen Lernen. Dafür setze sich die IDU ein. In der Sitzung des Integrationsrates am Mittwoch (26. September) wurden entsprechende Anträge mit Forderungen gestellt.
Menschen mit Migrationshintergrund fühlten sich in der aktuellen Diskussion um die Schließung der Fridtjof-Nansen-Realschule, die Errichtung zweier Sekundarschulen und beim Thema Bürgerbegehren außen vor. Ihre Sichtweisen seien in die Debatte überhaupt nicht aufgenommen worden. Dabei sei das Thema ‚Bildung‘ in Migrantenfamilien genauso ein Thema wie in anderen Familien auch.

Kritik übt Corbaci auch am Bürgerentscheid. Er schließe nicht alle Betroffene mit ein. „Wir wollen keinen Bürgerentscheid, der die betroffenen Menschen nicht wählen lässt, weil sie keinen deutschen Pass haben.“

„Erhebungen in den Grundschulen und in den Jahrgängen 5 und 6 finde ich repräsentativ. Dort sollte eine Befragung stattfinden, die transparent ist“, so Corbaci weiter. Die Elternbefragung zur Sekundarschule sei nicht transparent genug gewesen, kritisiert er. „Da hätte man sich viel Ärger ersparen können.“

Hintergrund :

Die IDU ist die größte Fraktion im Integrationsrat.
Der Integrationsrat ist die kommunale Vertretung aller Migranten.

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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