Faire Schule gesucht: Die Fairtrade Town Castrop-Rauxel möchte noch fairer werden

Rose Sommer (v.l., Verbraucherzentrale), Nina Jordan (Kinder- und Jugendparlament), Bernhard Lammers (Koordinator Lokale Agenda), Marion Henschel (Bezirksverband der Kleingärtner) und Markus Heissler (Eine-Welt-Zentrum) stellten das Aktionsbündnis Fairer Handel vor.
  • Rose Sommer (v.l., Verbraucherzentrale), Nina Jordan (Kinder- und Jugendparlament), Bernhard Lammers (Koordinator Lokale Agenda), Marion Henschel (Bezirksverband der Kleingärtner) und Markus Heissler (Eine-Welt-Zentrum) stellten das Aktionsbündnis Fairer Handel vor.
  • hochgeladen von Vera Demuth

Castrop-Rauxel ist seit 2009 Fairtrade Town, veranstaltet jährlich eine faire Woche und schenkt im Rathaus seit fast 25 Jahren fairen Kaffee aus. Doch dabei soll es nicht bleiben. Für dieses Jahr hat sich das Aktionsbündnis Fairer Handel vorgenommen, eine Schule zu finden, die Fairtrade School werden möchte.

Dazu muss diese zum Beispiel fair gehandelte Produkte in der Cafeteria und im Lehrerzimmer verwenden. „Außerdem soll der faire Handel Thema im Unterricht sein“, erläutert Markus Heissler vom Eine-Welt-Zentrum, das mit der Lokalen Agenda, der Verbraucherzentrale, dem Bezirksverband der Kleingärtner Castrop-Rauxel/Waltrop, dem Kinder- und Jugendparlament, der Volkshochschule, der Caritas und dem Weltladen zum Aktionsbündnis gehört.
„Bisher ist es uns noch nicht gelungen, eine Schule zu finden, die da mitmacht, aber wir hoffen, dass es 2017 klappt“, so Heissler. Eine faire Kita gibt es dagegen schon mit dem evangelischen Kindergarten Senfkorn. „Er wurde als erster in der Stadt vor zwei Jahren ausgezeichnet.“ Auch hier will das Aktionsbündnis weitere Kitas motivieren, sich zertifizieren zu lassen.

Faire Arbeitsschutzkleidung

Innerhalb der Stadtverwaltung soll es indes nicht beim fairen Kaffee bleiben, sondern der sozial gerechte Einkauf soll ausgeweitet werden. Wie Bernhard Lammers, Koordinator Lokale Agenda des Bereichs Stadtentwicklung, erklärt, mache dies das Tariftreue- und Vergabegesetz möglich, das nicht mehr nur vorschreibe, zum günstigsten Preis einzukaufen, sondern das auch die soziale Gerechtigkeit berücksichtige. „Wir sind in der Verwaltung im Gespräch, wie wir das umsetzen können“, so Lammers. Ziel sei es, dass bei der Feuerwehr, im Bereich Stadtgrün und auf dem Bauhof demnächst Arbeitsschutzkleidung getragen werde, bei deren Produktion auf Zwangs- und Kinderarbeit verzichtet und die zu gerechten Löhnen hergestellt werde.

Wettbewerbs-Teilnahme

Zudem wird sich die Stadt in diesem Jahr wieder am Wettbewerb „Hauptstadt des fairen Handels“ beteiligen. „2013 haben wir einen Sonderpreis über 1.000 Euro gewonnen“, berichtet Lammers. Er sieht wie Heissler gute Chancen, dass Castrop-Rauxel wegen des besonderen Engagements seiner Kleingartenanlagen und in den städtischen Jugendzentren auch diesmal ausgezeichnet wird.
Zu diesem Engagement zählt die Kinderkulturkarawane, bei der vom 27. bis 30. Juni die Blechbläser-Gruppe Fanfare Masolo aus dem Kongo zu Gast sein wird. Die Kleingartenanlagen werden in diesem Jahr wieder zu mehreren fairen Frühstücken einladen, und sie gehören außerdem zu den Akteuren, die sich vom 15. bis 29. September während der fairen Woche engagieren.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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